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Einbruch im Bahn-Güterverkehr könnte Jobs kosten

Archivmeldung vom 26.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die wirtschaftliche Flaute erreicht in den kommenden Monaten auch die Bahn. So könnte die Zahl der Gütertransporte im Dezember fast um die Hälfte zurückgehen. Für Konzernchef Mehdorn ist das kein Grund zur Sorge - für bis zu 4000 Leiharbeiter vielleicht schon.

Die Deutsche Bahn erwartet in den Wintermonaten einen Einbruch im Schienengüterverkehr. Im ungünstigsten Fall wird das Unternehmen im Dezember 40 Prozent weniger Güterzüge fahren als im Vorjahresmonat, wie Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn in Berlin sagte. Ähnlich schwach dürfte die Auftragslage im Januar sein.

Sicher sei, "dass uns die Konjunktur treffen wird". Die Arbeitsplätze der gut 4000 Leiharbeitnehmer im Konzern werden demnach "kritisch überprüft". Als Konsequenz aus der Konjunkturschwäche habe der Vorstand am Dienstag ein "strenges Ausgabenregime" beschlossen, sagte der Bahnchef. Eine Zahlenvorgabe für Kostensenkungen gebe es jedoch nicht. Investitionen, die nicht dringlich seien, könnten verschoben werden. Von Kürzungen nicht betroffen seien die Ausgaben für die Sicherheit und die Infrastruktur. Einen Einstellungsstopp plant die Bahn nach Mehrdorns Worten nicht.

Mehdorn berichtete von einer "starken Bewegung" im Markt seit zwei Monaten. Bereits im Oktober habe der Güterverkehr um vier Prozent unter Plan gelegen. Auch in der Logistiksparte sei die Konjunkturflaute zu spüren, dort gebe es aber auch gegenläufige Trends. Beispielsweise lagerten Unternehmen ihre eigene Logistik aus, wovon die Bahn profitiere. Die geringere Nachfrage im Logistikgeschäft wolle der Konzern "mit Bordmitteln und Kapazitätsanpassungen korrigieren", sagte Mehdorn. Die Bahn hat keine eigenen Schiffe und Flugzeuge. Sie sitze deshalb "nicht auf Fixkosten fest".

In den USA sei die Bahn anders als die Deutsche Post nicht im flächendeckenden Expressgeschäft engagiert und deshalb auch nicht in vergleichbarer Lage. Nach Milliardenverlusten wird die Post-Tochter DHL Ende Januar aus dem US-Expressgeschäft aussteigen.

In den ersten neun Monaten des Jahres hatte die Bahn Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Erlöse erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 25,2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 3,7 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro zu. Der Konzern werde auch das gesamte Jahr "über der Planung und über dem Vorjahr" abschließen, sagte Mehdorn.

Die Bahn machte im ersten Halbjahr rund ein Sechstel ihres Umsatzes mit dem Schienengüterverkehr, etwa 45 Prozent steuerte die Logistik bei. Das Unternehmen transportierte 2007 mehr als 300 Millionen Tonnen Güter über die Schiene, darunter vor allem Kohle, Stahl, Erze, Baustoffe, Chemieprodukte und Autos. Knapp 40 Prozent trägt der Personenverkehr zum Umsatz bei. Dort sieht Mehdorn jedoch keine dramatische Abwärtsbewegung.

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