Ifo: Über einem Drittel der Unternehmen fehlen Aufträge
36,7 Prozent der Unternehmen haben nach eigenen Angaben zu wenig Aufträge. Der Anteil blieb in der Ifo-Umfrage im Juli nahezu unverändert, nach 37,3 Prozent im April und weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
"Trotz leichter Fortschritte ist die Talsohle nicht durchschritten",
sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Der anhaltende
Auftragsmangel bleibt ein zentrales Hemmnis für eine substanzielle
konjunkturelle Erholung."
In der Industrie ist der Anteil der
Unternehmen mit fehlenden Aufträgen wieder gestiegen - von 36,8 auf 38,3
Prozent. Besonders stark betroffen sind der Automobilbau, wo der Anteil
von 35,4 auf 42,6 Prozent zunahm, sowie der Maschinenbau (46,1 Prozent)
und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (40,6 Prozent). Auch
in der Metallindustrie meldet inzwischen knapp die Hälfte der Betriebe
eine unzureichende Auftragslage.
Im Dienstleistungssektor
berichten weniger Unternehmen von fehlenden Aufträgen: Der Anteil sank
von 32,3 auf 29,9 Prozent. Dennoch bleibt die Lage in einzelnen Branchen
angespannt. Besonders betroffen sind weiterhin Leiharbeitsfirmen, auch
wenn der Anteil von zuvor 73,4 auf 56,3 Prozent zurückging.
Überdurchschnittlich hoch ist der Auftragsmangel auch im
Beherbergungsgewerbe (54,2 Prozent) sowie bei Werbeagenturen und
Marktforschungsunternehmen (51,4 Prozent).
Im Handel bleibt die
Lage insgesamt schwierig. Im Großhandel klagt inzwischen rund zwei
Drittel der Unternehmen (66,2 Prozent) über fehlende Aufträge - ein
deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorquartal (61,7 Prozent). Auch im
Einzelhandel hat sich die Situation nicht verbessert: Der Anteil stieg
leicht von 50,6 auf 51,0 Prozent - damit berichtet weiterhin jeder
zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage.
Quelle: dts Nachrichtenagentur