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Charité-Pflegedirektorin will bessere Gehälter im Pflegeberuf

Archivmeldung vom 20.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lohntüte: Löhne sind Kosten. Löhne sind Einnahmen. Einnahmen werden zur Ausgaben. Und Ausgaben werden wieder zu Einnahmen. Ein Kreislauf.
Lohntüte: Löhne sind Kosten. Löhne sind Einnahmen. Einnahmen werden zur Ausgaben. Und Ausgaben werden wieder zu Einnahmen. Ein Kreislauf.

Bild: Siegfried Fries / pixelio.de

Judith Heepe, Pflegedirektorin der Charité, hat sich für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften ausgesprochen. Sie fordert von der Politik, "dass man ein bisschen mehr die Systemrelevanz, die mein Beruf unstrittig innehat, auf politischer Ebene zur Kenntnis nimmt", sagte Heepe der RTL/n-tv-Redaktion.

Konkret bedeutet das "ein klareres Zugeständnis, was die Gehälter von Kollegen anbelangt, ich meine nicht nur die Intensivpflege, sondern gerade auch die Altenpflege. Und dass es uns zuteilwird, dass wir im Unternehmen auch in steuernden Funktionen integriert werden." Auf den steigenden Patientendruck habe man in der Charité frühzeitig reagiert: "Es werden jeden Tag mehr Patienten. Wir haben über 40 Betten zusätzlich bereits eröffnet für den Intensivbereich", sagte Heepe im n-tv-"Corona Spezial".

Allerdings sei die technische Ausstattung nur eine Seite der Medaille: "Auch wenn wir Material und Beatmungsgeräte haben, so kämpfen wir doch, dass wir genügend Pflegepersonal bekommen." Auch hier sei man im Zuge der ersten Corona-Welle aktiv geworden: "Wir haben bereits im Frühjahr 150 Pflegende aus dem stationären Bereich geschult für einen Einsatz im Intensivbereich. Dankenswerterweise haben diese Kollegen es jetzt auf sich genommen, in die Intensivbereiche zu gehen." Um die Lücken, die dadurch auf den Stationen entstanden sind, zu füllen, ist die Charité ungewohnte Wege gegangen. "Wir haben appelliert an die Berliner und dankenswerterweise sehr viel positiven Rücklauf bekommen, dass wir Unterstützung bekommen durch Menschen, die medizinische Vorerfahrungen haben, wie zum Beispiel Studierende. Auch Leute, die mal ihren Beruf verlassen haben und jetzt wiederkommen. Oder auch Menschen aus der Gastronomie, die uns helfen, indem sie Betten machen, Essen verteilen und vieles mehr."

Außerdem habe man auf das übliche Einstellungsprozedere verzichtet: "Wir haben extra Blitzeinstellungen entwickelt. Das heißt, dass wir anders als im öffentlichen Dienst üblich, innerhalb kürzester Zeit Menschen ermöglichen können, bei uns zu starten. (…) Die Versorgenden treten immer im Duo auf mit einer erfahrenen Kraft, die dann Unterstützung erfährt durch jemanden, der noch in der Anlernphase ist", so Heepe. Trotz aufgestockten Personals sei die körperliche und psychische Belastung für Pflegende groß, sagte die Pflegedirektorin. "Man ist selber so damit beschäftigt, diese Katastrophe, diese Krise zu bewältigen, aber jetzt heißt es durchhalten, wir haben ja noch lange Wochen vor uns. Da merkt man schon, dass der ein oder andere an seine Grenze stößt und weint und auch mal aus dem aktuellen Geschehen herausgenommen werden muss."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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