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Energie- und Wasserwirtschaft fordert Strompreissenkung

Archivmeldung vom 30.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

In der Debatte über ein Konjunkturprogramm fordert Kerstin Andreae, Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), möglichst bald eine deutliche Senkung der Strompreise.

"Wir sind in einer Krise, nicht im Normalzustand. Was wir brauchen, ist eine schnelle Entlastung vor allem von privaten Haushalten, von Kleingewerbe und Handwerksbetrieben", sagte Andreae dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Damit könne man schnell viel erreichen. Die Verbandschefin schlägt vor, die EEG-Umlage, die Verbraucher mit ihrer Stromrechnung zahlen, einzufrieren - derzeit zahlen private Haushalte rund 6,7 Cent. Experten erwarten aber, dass die Abgabe im nächsten Jahr auf bis zu 9 Cent steigen könnte. Die BDEW-Geschäftsführerin schlägt außerdem vor, die Stromsteuer von 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf den in der EU zulässigen Mindestwert von 0,1 Cent zu drücken. Das könnte insgesamt eine Entlastung von etwa fünf Cent pro Kilowattstunde und für einen Durchschnitthaushalt eine Einsparung von 200 bis 250 Euro im Jahr bringen. Zur Gegenfinanzierung sollen die Einnahmen aus der geplanten Bepreisung von CO2 für fossile Kraft- und Brennstoffe eingesetzt werden, die die Bundesregierung im nächsten Jahr einführen will.

Andreae macht sich zudem für einen zügigen Hochlauf der Elektromobilität stark. "Wir brauchen neue Elektroautomodelle, die von den Kunden in großer Zahl nachgefragt werden." Entscheidend se i, dass die Autoindustrie nun die Transformation hin zu den Stromern angehe. "Denn auch Autos werden bezahlbar, wenn die Stückzahlen deutlich steigen." Dies sei notwendig, um einen Gleichklang mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur zu erreichen. Beim geplanten Kohleausstieg setzt sich die BDEW-Chefin für höhere Zuschüsse für die Umrüstung von Steinkohlekraftwerken ein, die auch Wärme erzeugen. "Es geht hier nicht um ein goldenes Ende für Kohlekraftwerke, sondern darum, in die Energieversorgung der Zukunft zu investieren, die den Klimazielen dient und gleichzeitig die sichere Strom- und Wärmeversorgung gewährleistet. Deshalb brauchen die Energieerzeugungsunternehmen finanzielle Mittel, um auf Gas und erneuerbare Energien umzusteigen."

Aus diesem Grund müsse der sogenannte Kohleersatzbonus - derzeit sind 180 Euro pro Kilowatt Leistung geplant - deutlich erhöht werden. Der Verband kommunaler Unternehmen hatte bereits vor Monaten 450 Euro gefordert. Generell sieht Andreae die Energiebranche als eine der wichtigsten Konjunkturstützen in der gegenwärtigen Krise: "Die Investitionsquoten sind enorm hoch. Viele Unternehmen sagen: Wenn die Politik jetzt die Fesseln löst, dann investieren wir." Und das bedeute dann Wertschöpfung vor Ort. "Was könnte uns Besseres passieren?" Die Geschäftsführerin des BDEW begrüßt zudem die geplante Abschaffung des Förderdeckels für Solardächer. Bislang galt, dass für neue kleinere Solaranlagen die garantierten Vergütungen abgeschafft werden, wenn die installierte Gesamtleistung der Photovoltaik hierzulande 52 Gigawatt erreicht. Diese Marke wird vermutlich im Sommer erreicht. Der Wirtschaftsausschuss des Bundestages hat nun gerade beschlossen, diese Beschränkungen zu streichen. "Darüber freuen wir uns sehr", so Andreae.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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