Ifo: Trump-Zölle könnten deutsche Industrie stark schrumpfen lassen

Bild: Eigenes Werk /OTT
Ein weiteres US-Zollpaket würde wohl insbesondere die deutsche Industrie treffen. Das ergaben Simulationen des Ifo-Instituts, die am Montag veröffentlicht wurden. Sollte Trump zum Ende der Zollpause (am 9. Juli) die angekündigten reziproken Zölle vom 2. April, sowie Zölle von 50 Prozent auf EU-Importe und weitere produktspezifische Zölle verhängen, würde die deutsche Industrie demnach mittelfristig um 2,8 Prozent schrumpfen.
Die deutschen Exporte in die USA würden entsprechend um 38,5 Prozent
zurückgehen. Auch die Exporte nach China würden sich um 4,7 Prozent
verringern.
Die US-Zölle würden laut Institut vor allem die Auto-
und Pharmaindustrie besonders hart treffen: Während die Autoindustrie
mit Wertschöpfungsverlusten von bis zu sechs Prozent rechnen müsste,
könnte die Pharmaindustrie sogar Verluste von bis zu neun Prozent
verzeichnen. Im Gegensatz zur Industrie würde die Wertschöpfung bei den
Dienstleistern und in der Landwirtschaft gering, um jeweils 0,4 Prozent
durch die US-Zölle wachsen.
"Sollte US-Präsident Trump seine
Zoll-Ankündigungen tatsächlich umsetzen, wären die direkten Auswirkungen
für die deutschen US-Exporte erheblich", sagte Ifo-Handelsexperte
Andreas Baur. "Positive Effekte einer Handelsumlenkung in andere Märkte
können die Verluste jedoch teilweise abfedern."
Die Berechnungen
basieren auf der Annahme, dass Trump die am 2. April verkündeten
länderspezifischen Zölle nach der Verhandlungspause wieder einführt und
für EU-Importe die im Raum stehenden Zölle in Höhe von 50 Prozent
erhebt. Außerdem werden bei Pharma- und Elektronikprodukten sowie Stahl,
Aluminium, Autos, Autoteile produktspezifische Zölle in Höhe von 25
Prozent angenommen. Mögliche Vergeltungszölle von Handelspartnern sind
in den Berechnungen nicht berücksichtigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur