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Bankenpräsident Fitschen warnt vor neuen Regulierungsoffensiven

Archivmeldung vom 09.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jürgen Fitschen Bild: Bundesverband deutscher Banken
Jürgen Fitschen Bild: Bundesverband deutscher Banken

Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Jürgen Fitschen, hat vor neuen Regulierungsoffensiven der Politik gewarnt. "Wir haben jetzt eine ganze Reihe an neuen Regulierungen eingeführt", sagte Fitschen im Interview mit der "Welt". Das System sei damit sehr viel sicherer geworden. "Jetzt sollten wir die angestoßenen Vorhaben erst einmal zu Ende bringen und sehen, wie sie wirken. Das ist viel wichtiger, als schon wieder mit neuen Ideen zu kommen."

Der Co-Chef der Deutschen Bank betonte, dass die Branche aus seiner Sicht nicht überreguliert sei. "Die Banken haben nie gesagt, dass wir keine Regulierung wollen", sagte er im Vorfeld des Bankentages, bei dem sich am Mittwoch Branchenvertreter und Politiker in Berlin treffen. "Wir sagen nur, die Regulierung muss effizient sein. Das war sie in der Vergangenheit nicht immer." Er vermute, dass die Politik heute einige Dinge anders entscheiden würde, wenn sie noch einmal die Wahl hätte, etwa bei der Finanztransaktionssteuer. "Natürlich hat man in guter Absicht gehandelt, aber die Argumente der Bankenbranche gegen diese Steuer werden inzwischen verstanden."

Die Aufstockung des Eigenkapitals und die Vervollständigung der Bankenunion sei für alle Beteiligten ein kolossaler Kraftakt. "Wenn im November erfolgreicher Vollzug der EZB-Bankenaufsicht gemeldet wird, haben wir ein Finanzsystem, von dem man behaupten kann, dass es noch nie so stabil war", sagte Fitschen. "Sollten wir feststellen, dass das System an einzelnen Stellen immer noch wackelig ist, kann man immer noch gezielt nacharbeiten."

Über das Image der Branche macht sich der Bankenpräsident offenbar keine Illusionen. Es wird seiner Ansicht nach lange dauern, bis der Finanzsektor wieder als ein Wirtschaftszweig wie jeder andere angesehen wird. "Ob er jemals die Normalität haben wird, wie eine Autoindustrie sie hat, weiß ich nicht", sagte er im Interview. Das Verhältnis des Einzelnen zu Geld und materiellem Reichtum werde vielleicht immer etwas anders sein als zu einem Auto mobil. "Wenn Sie aber unter Normalität verstehen, dass die Krisenerscheinungen der letzten sechs Jahre etwas in den Hintergrund rücken und wir wieder mit mehr Vertrauen miteinander sprechen, wird auch das noch einige Zeit dauern", so Fitschen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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