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Flying J: drohende Konkurrenz aus den USA

Archivmeldung vom 12.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Tanken, wie in Amerika: Der US-Konzern "Flying J" drängt mit Macht nach Deutschland und Europa. Das befürchtet Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA): "Sie wollen nach Europa und hier ein Tankstellen- und Rastplatzsystem aufbauen wie in den USA. Deutschland soll die Ausgangsbasis dieser Eroberung werden."

Besorgt zeigt sich der VEDA-Vorsitzende vor allem deshalb, weil der deutsche Markt längst gesättigt sei. "300 Tank&Rast-Anlagen und 200 Autohöfe - mehr brauchen wir nicht an unseren Autobahnen", sagt er im Interview in der aktuellen Ausgabe von tm tankstellen markt. Hinzu käme, dass die Umsätze der Anlagen seit 1999 um 40 bis 50 Prozent zurückgegangen seien. Flying J müsse also laut Schneider vorhandene Betriebe verdrängen oder Umsätze von ihnen holen, um erfolgreich wirtschaften zu können. Damit seien die bestehenden mittelständischen Autohöfe in ihrer Existenz bedroht. Das US-amerikanische Unternehmen werde wohl vor allem über die Kraftstoffpreise versuchen, in Deutschland Fuß zu fassen. "Das ist die Krux: Unserer Betriebe sind überwiegend mittelständische Unternehmen. Die Finanzkraft reicht nicht, um mit einem Giganten mitzuhalten"; erklärte Karl-Heinz Schneider gegenüber tm tankstellen markt. Flying J werde dennoch nicht auf Dauer im deutschen Markt bestehen können, vermutet der VEDA-Vorsitzende. Mit den günstigen Spritpreisen in europäischen Ländern wie Luxemburg, Polen oder der Ukraine könne der Konzern nicht mithalten. Europa sei zu klein für die Strategie des Unternehmens. Lkw würden schon heute mit einer Tankfüllung quer durch Europa fahren. "Was mich beschäftigt, ist, dass die deutschen Mittelständler bis dahin kaputt gemacht sind", befürchtet Schneider.

Hintergrund:

Flying J gehören 180 Lkw-Autohöfe in den USA und Kanada. In Europa soll der Konzern bis zu 15 Lkw-Rastanlagen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Polen planen. An der A 7 in Egestorf soll ab Mai die erste Anlage begonnen werden; sie würde 2009 für 16 Millionen Euro fertiggestellt sein. Mit den zehn Hektar Fläche für 310 Lkw- und 124 Pkw-Stellplätze, Service-Bereich, Großtankstelle, Restaurant, Hotel, Kasino und Supermarkt läge die Anlage deutlich über der Durchschnittsgröße eines deutschen Autohofes. Die Tankstelle soll zwölf Lkw-Tankspuren und zwölf Tanksäulen für Pkw umfassen. Der angestrebte Kraftstoffabsatz von 50 Millionen Liter im Jahr entspricht dem der im Umkreis von 70 Kilometer liegenden vier Rast- und drei Autohöfen zusammen. Egestorf erhofft sich von der Anlage 100 Arbeitsplätze.

Quelle: tm tankstellen markt

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