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Deutsche Bank will in China expandieren

Archivmeldung vom 02.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutsche Bank Bild: db.com
Deutsche Bank Bild: db.com

Die Deutsche Bank will in China expandieren. "Wir überlegen derzeit, eine Vollbanklizenz in China zu beantragen", kündigte Asien-Chef Werner Steinmüller im "Handelsblatt" an. Diese Lizenz würde es der Deutschen Bank erlauben, über ein Joint Venture mit einem lokalen Partner Investmentbank-Produkte anzubieten.

"Wir könnten dann auf dem chinesischen Festland Fusionen und Übernahmen für unsere Kunden organisieren, Börsengänge begleiten und Panda-Bonds begeben. Das wäre ein riesiger Schritt, mit dem ich persönlich erst in zwei bis drei Jahren gerechnet habe", erklärte der Asien-Vorstand. Der Schritt kommt weniger als ein Jahr nachdem sich die Deutsche Bank von ihrem Minderheitsanteil an der chinesischen Hua Xia Bank getrennt hat. Mit Hua Xia wollte Deutschlands Branchenprimus unter anderem ein Kreditkartengeschäft in China aufbauen.

Doch weil sich die Hoffnungen nicht erfüllten und die Deutsche Bank Kapital benötigte, verkaufte sie Ende 2016 ihre Beteiligung. Steinmüller sieht heute bessere Chancen für eine Expansion. Eine ausländische Bank müsse zwar weiterhin ein Joint Venture mit einem chinesischen Partner eingehen. "Aber internationale Geldhäuser können jetzt mit 51 Prozent die Mehrheit halten", sagte der seit einem Jahr amtierende Asien-Chef.

Steinmüller warnte zugleich Deutschland davor, Übernahmen durch chinesische Unternehmen zu erschweren: "Aus meiner Sicht müssen wir die Angst vor China ein Stück weit ablegen." Deutsche Unternehmen hätten 70 Milliarden Euro in der Volksrepublik investiert, während es umgekehrt gerade einmal ein Zehntel dieser Summe sei. "China möchte viel enger mit uns zusammenarbeiten, und es wäre nicht sinnvoll, sich abzuschotten. Vor allem nicht in einer Zeit, in der in anderen Regionen der Welt die Zeichen wieder stärker auf Protektionismus stehen", sagte Steinmüller.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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