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"Finanzierungsmonitor 2018": Jeder zweite Mittelständler hat es mit der Kreditfinanzierung schwerer

Archivmeldung vom 30.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: LieC / pixelio.de
Bild: LieC / pixelio.de

Fast die Hälfte der deutschen Mittelständler beklagt, dass es in den vergangenen zwölf Monaten schwieriger geworden sei, Kredite von Banken zu erhalten. Für 2018 erwarten sieben von zehn Firmen sogar noch eine Verschärfung der Situation. Das ergab der bereits zum dritten Mal vom digitalen Mittelstandsfinanzierer creditshelf erhobene "Finanzierungsmonitor". Für die Studie wurden zum Jahreswechsel zusammen mit der TU Darmstadt 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

Dabei haben Banken derzeit eigentlich ein großes Interesse daran, Kredite zu vergeben, um etwa Strafzinsen für die Einlage bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu vermeiden. "Das Zögern der Banken bei der Kreditvergabe, speziell bei unbesicherten Krediten, geht nicht zuletzt auf die immer strengeren Regularien seit der letzten Finanzkrise zurück. Sicher gibt es dafür gute Gründe, doch auf der anderen Seite sind Betriebsmittelkredite für viele Unternehmen ein zentrales Element in der Finanzierung ihres Geschäfts", gibt creditshelf-Geschäftsführer Dr. Daniel Bartsch zu bedenken. Tatsächlich stemmen unter den Mittelständlern 77 Prozent bis zur Hälfte ihres Betriebsmittelbedarfs mit klassischen Bankkrediten. 16 Prozent nehmen die Finanzinstitute noch stärker in Anspruch. In aller Regel beträgt die Laufzeit dieser Finanzierungen weniger als ein Jahr.

Da Betriebe vielfach auf die externe Vorfinanzierung ihres Geschäfts angewiesen sind, könnte die zögerliche Kreditvergabe gerade jetzt zu einer Bedrohung für den wirtschaftlichen Erfolg des Mittelstandes werden. "Wir befinden uns noch mitten im Boom, die Auftragsbücher sind randvoll gefüllt. Das bedeutet aber auch, dass Unternehmen vermehrt in Vorleistung treten müssen. Gerade Mittelständler tun sich schwer, hier ausschließlich auf den eigenen Cashflow zurückzugreifen", beschreibt Prof. Dr. Dirk Schiereck, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat, die missliche Lage vieler Betriebe. Ohne ausreichende Finanzierung könne es zum Beispiel zu Lieferverzögerungen oder gar kompletten Lieferausfällen kommen.

Solche Probleme schlagen sich nicht nur direkt in den Bilanzen der Unternehmen nieder, sondern gefährden durch den möglichen Reputationsverlust auch die künftige Entwicklung der Firmen. Oder Unternehmen sind gezwungen, ihren Kontokorrentkredit bis zum Letzten auszureizen, was zu erheblichen Mehrkosten bei den Zinsen führt. "Auch in wirtschaftlich starken Zeiten stehen die Unternehmen im Wettbewerb und kalkulieren knapp. Ungeplant hohe Kreditzinsen treffen kleinere und mittlere Betriebe deshalb hart. Den Kontokorrentkredit als Notfall-Finanzierung zu belasten ist sicher der schlechteste Weg. Weit besser wäre, sich frühzeitig nach alternativen Finanzierungsformen umzusehen", rät Finanzierungsexperte Bartsch.

Über die Studie "Finanzierungsmonitor 2018"

Die Studie "Finanzierungsmonitor 2018" beruht auf einer Befragung des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf (www.creditshelf.com) im Dezember 2017. Insgesamt nahmen 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen an der Befragung per Online-Erhebung durch ein Marktforschungsinstitut teil. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachbereichs Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.

Quelle: creditshelf (ots)

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