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Bildungsgewerkschaft fordert mehr Praxis im Lehrerstudium

Archivmeldung vom 21.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine bessere Ausbildung von Lehrern verlangt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe: "Die Praxisanteile müssen ausgeweitet und besser mit dem Studium verknüpft werden." Die Studierenden sollten frühzeitig in die Schulen gehen. Nur dann könnten sie sich in der neuen Rolle kennenlernen. "Nur so merken sie, ob sie für diesen Beruf als Persönlichkeit auch geeignet sind", sagte Tepe.

Auch bei den Pädagogik-Professoren müssten Theorie und Praxis besser miteinander verbunden werden, sagte die Gewerkschaftschefin. Die Professoren sollten immer wieder Phasen in der Schule einschieben. "So können sie ihre Theorie reflektieren, wenn sie Pädagogik unterrichten", sagte Tepe. Von der Bundesregierung verlangt die GEW, das im Dezember endende Sprachförderprogramm "Frühe Chancen" nicht zu streichen, sondern auszuweiten. Derzeit würden mit 400 Millionen Euro bundesweit 4000 Kitas mit hohem Anteil an Migrantenkindern gefördert.

Die GEW befürchtet, dass sich der Lehrermangel in wenigen Jahren aufgrund der Schuldenbremse in den Bundesländern dramatisch verstärken wird. "Die Einsparungen gehen weit über den Schülerrückgang hinaus", warnte die Bundesvorsitzende. "Wir möchten, dass das Geld im System bleibt, um es zu verbessern." Nötig seien beispielsweise Schulsozialarbeit und multiprofessionelle Teams, damit es in der Schule eine ähnlich günstige Situation gebe wie in Finnland.

Um den Mangel an Rektoren in Grundschulen zu verringern, schlug Tepe deutlich höhere finanzielle Anreize vor. "Es muss sich richtig lohnen", sagte die Gewerkschaftschefin. A16-Positionen für Rektoren an Gymnasien, beruflichen Schulen und Gesamtschulen seien derzeit für Lehrer attraktiv, weil es den Abstand von mehreren Gehaltsstufen gebe: von A 13 zu A 16. Vergleichbares müsse auch für Grundschulen gelten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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