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Vontobel-Chef Zeno Staub: "Wir verstehen uns nicht als Hilfspolizisten ausländischer Finanzämter"

Archivmeldung vom 15.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: tokamuwi  / pixelio.de
Bild: tokamuwi / pixelio.de

Das Schweizer Private Banking alter Prägung inklusive Steueraspekt gehört der Vergangenheit an. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' erklärte der seit Mai dieses Jahres amtierende Vontobel-Chef Zeno Staub: "Das Schweizer Private Banking macht derzeit einen Paradigmenwechsel durch." Die Abgeltungsteuer beschleunige diesen Prozess noch. Staub erwartet, dass es "durch die neuen Regeln kurzfristig zu Vermögensabflüssen kommen" kann. Für die nächsten zwei bis drei Jahre rechne er deshalb netto nur "mit einem niedrigen einstelligen Wachstum".

Zudem führe die Abgeltungssteuer für jedes Land, mit dem die Schweiz ein Abkommen schließe, zu kostspieligen Anpassungen bei den Banken. In Summe rechne die Schweizer Bankiersvereinigung mit einer Mehrbelastungen zwischen 200 bis 300 Millionen Franken. Vontobel werde aber nur einem kleinen Teil dieser Kosten mittragen müssen.

Staub begrüßte im 'Capital'-Interview die Abgeltungsteuer, weil sie Klarheit und Rechtssicherheit schaffe: "Die Abgeltungsteuer führt dazu, dass es kein unversteuertes Geld deutscher Kunden mehr bei Schweizer Banken geben kann." Er machte aber auch deutlich, dass sich die Schweizer Banken "nicht als Hilfspolizisten ausländischer Finanzämter" verstehen. Man werde den Kunden tragfähige Lösungen aufzeigen, denn schließlich "glauben wir Schweizer nach wie vor an eine finanzielle Privatsphäre".

Eine Übernahme oder Fusion mit der Bank Sarasin schloss Staub aus: "Eine Fusion mit Sarasin würde all unseren Kriterien widersprechen." Vontobel würde nur dann Wettbewerber kaufen, "wenn Strategie, Kultur und Preis stimmen". Da kämen vor allem die Standorte Schweiz und Deutschland infrage.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (Ausgabe 12/2011, EVT 17. November) /  (ots)

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