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Die Aufsichtsräte sitzen zusammen

Archivmeldung vom 27.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In Rüsselsheim hat der Opel-Aufsichtsrat mit den Beratungen über die Zukunft des Unternehmens begonnen. Das Management will dem Gremium ein Konzept für die Rettung des zum kriselnden General-Motors-Konzern gehörenden Herstellers vorstellen.

Anschließend soll der Plan, der eine größerer Eigenständigkeit von GM vorsehen könnte, der Bundesregierung vorgelegt werden. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg äußerte sich vor dem Treffen skeptisch zu einer Herauslösung Opels aus dem GM-Konzern. «Ein abstraktes Herausbrechen aus dem Mutterkonzern (erscheint) angesichts des hohen Verknüpfungsgrades zumindest aus Laiensicht sehr schwierig», sagte der CSU-Politiker in Berlin. Bisher sei noch nicht klar, was die US-Regierung an Hilfen für General Motors plane. Das müsse aber Maßstab für das Vorgehen in Deutschland sein. Spiegel Online hatte heute berichtet, dass der Autokonzern seine eigenen Patente nicht mehr besitze.

In einer Beteiligung mehrerer Länder an Opel sieht Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer die einzige Möglichkeit zur Rettung des Autobauers. «Es ist ein hohes Risiko dabei, aber es ist die einzige und die letzte Chance», sagte er heute im ZDF-Morgenmagazin. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass das Sanierungsprogramm des Opel-Managements eine Staatsbeteiligung in dieser Art vorsehe.

Der Leiter der Forschungsstelle Automobilwirtschaft an der Uni Bamberg, Wolfgang Meinig, sagte, Opel habe als eigenständiges Unternehmen durchaus eine Überlebenschance. Das Unternehmen könne sich wettbewerbsfähig am Markt positionieren. Dagegen sehe er derzeit keine Chance für eine Übernahme durch einen anderen deutschen Hersteller.

Zwiespältige Signale kamen heute für das Opel Werk Eisenach: Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland prüft Opel den Verkauf des Standortes. Als möglicher Käufer sei der Autokonzern Daimler im Gespräch. Ungewiss ist der Zeitung zufolge auch die Zukunft des Werks Bochum. Zum möglichen Verkauf von Eisenach sagte ein Sprecher des Thüringer Wirtschaftsministeriums, nach derzeitiger Beurteilung räume das Land einer Opel-Gesamtlösung größere Chancen ein. Daimler und Opel wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wiederholt ein tragfähiges Unternehmenskonzept als Voraussetzung für staatliche Hilfen gefordert. Im Gespräch sind Bürgschaften, aber auch eine direkte Beteiligung von Bund und Ländern an Opel. Opel-Chef Hans Demant hatte Gerüchte scharf zurückgewiesen, der Autobauer brauche langfristig bis zu neun Milliarden Euro. Zuletzt war von 3,3 Milliarden Euro die Rede gewesen.

In den vergangenen Tagen haben zudem die europaweit rund 4.000 Opel-Händler angeboten, sich an dem Hersteller zu beteiligen. Arbeitnehmervertreter erwägen auch eine Beteiligungsgesellschaft der Mitarbeiter. Der Autobauer hat allein in Deutschland rund 25.000 Beschäftigte. Europaweit arbeiten für Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall rund 50.000 Menschen. Bei den Opel-Händlern stehen weitere 120.000 Menschen in Lohn und Brot.

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