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Auslandsinstitute mit stärkstem Zuwachs bei Firmenkrediten

Archivmeldung vom 20.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild:  401(K) 2012, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: 401(K) 2012, on Flickr CC BY-SA 2.0

Zu den vielen hausgemachten Problemen bei Deutscher Bank und Commerzbank kommt noch ein weiteres hinzu: Mit Kampfkonditionen für Firmenkunden greifen ausländische Konkurrenten die beiden Großbanken ausgerechnet in ihrem Heimatmarkt an.

2018 vergaben Geldhäuser wie die französische BNP Paribas und die niederländische ING im Schnitt 14,3 Prozent mehr Kredite an deutsche Unternehmen als noch 2017. Das ist der stärkste Zuwachs unter allen Bankengruppen. Bei den deutschen Privatbanken stiegen die Firmenkredite nur um 5,4 Prozent. Dies zeigt eine Studie, die das Analysehaus Barkow Consulting mit dem Finanzierungsspezialisten FCF Fox Corporate Finance erstellt hat und die dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' exklusiv vorliegt (Ausgabe 4/2019, EVT. 21. März).

Der Angriff der Auslandsbanken wirft ein Schlaglicht auf die Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank. Beide wollen im Heimatmarkt wachsen, sind aber wegen des Wettbewerbs in einer Ertrags- und Kostenkrise gefangen. Bei der Commerzbank sanken die Erträge der Sparte 2018 gar um fünf Prozent. "Das aggressive Vorgehen der Ausländer macht die Lage für hiesige Institute noch ungemütlicher", sagt Arno Fuchs, FCF-Geschäftsführer.

Mittlerweile sind die Konditionen auf ein historisches Tief gefallen: Im Schnitt zahlten Unternehmen im Februar 2019 für einen Kredit mit fünfjähriger Zinsbindung 1,51 Prozent Zinsen pro Jahr. Die Margen der Banken sind auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise, sie betrugen im Herbst noch im Schnitt 1,4 Prozent. Ausländische Banken haben im deutschen Unternehmensgeschäft inzwischen einen Marktanteil von mehr als elf Prozent. Zum einen werben sie mit noch günstigeren Konditionen um Neukunden, teils werden die Kredite in der Hoffnung auf profitableres Geschäft aus anderen Sparten gar quersubventioniert, berichten Insider.

Zum anderen akzeptieren die Auslandsbanken teils laschere Kreditbedingungen, etwa einen höheren Verschuldungsgrad, berichten Insider. "Zudem sehen wir, dass sie ins Geschäft mit kleineren Firmen vordringen und Kredite mit immer geringeren Volumina anbieten", sagt Kai Frömert, Leiter Mittelstandsfinanzierung bei FCF. Die BNP Paribas etwa hat ihre Umsatzgrenze von 250 Mio. Euro für Neukunden aufgehoben, die ING plant mehrere Regionalbüros.

Am zweitstärksten war das Wachstum bei Unternehmenskrediten bei den Genossenschaftsbanken, sie verliehen 9,7 Prozent mehr Geld an Firmen. Dahinter folgten die Sparkassen mit 6,7 Prozent. Die Landesbanken wiederum vergaben im Schnitt nur 5,4 Prozent mehr Firmenkredite. Zum Vergleich: Über alle Bankengruppen hinweg wuchs der Bestand an Unternehmenskrediten um 5,9 Prozent. Das geringste Wachstum verzeichnen die Hypothekenbanken, ihr Zuwachs betrug nur 3,1 Prozent.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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