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Studie: Mehr Mitsprache im Unternehmen steigert die Produktivität

Archivmeldung vom 31.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: P. Kirchhoff / pixelio.de
Bild: P. Kirchhoff / pixelio.de

Dass eine stärkere Einbeziehung der Mitarbeiter in betriebliche Entscheidungsprozesse die Motivation fördert, ist seit langem bekannt. Allerdings ist der damit verbundene Produktivitätseffekt in der realen Arbeitswelt nur schwer messbar. Wissenschaftler an der University of Massachusetts und dem Middlebury College im US-Bundesstaat Vermont entwickelten deshalb ein Verhaltensexperiment, in dem 180 Probanden durch das Lösen von Rechenaufgaben Geld verdienen konnten.

Dabei wurden die Teilnehmer in Dreiergruppen aufgeteilt. Die Hälfte der Teams konnte per Mehrheitsbeschluss selbst darüber entscheiden, ob der gemeinsam erwirtschaftete Gewinn zu gleichen Teilen oder nach Leistung gestaffelt an die Mitarbeiter ausgezahlt werden sollte. Die andere Hälfte hatte auf das Vergütungsmodell keinen Einfluss.

Das Experiment führte zu einem eindeutigen Resultat: Konnten die Teilnehmer mitbestimmen, waren sie leistungsbereiter und bearbeiteten im Schnitt sieben Prozent mehr Aufgaben. Zudem stieg die Produktivität, gemessen an der Zahl der richtig gelösten Aufgaben, um neun Prozent. Dabei spielte es keine Rolle, für welches Lohnmodell sich die Gruppe entschieden hatte. "Auch wenn sich die betriebliche Praxis unter Laborbedingungen nicht vollständig abbilden lässt, liefern diese Beobachtungen ein starkes ökonomisches Argument für mehr Demokratie am Arbeitsplatz", sagt der Verhaltensökonom Jeffrey Carpenter, der die Studie mitverfasst hat. Auch für Deutschland seien aus einer stärkeren Verbreitung von Modellen zur Mitarbeitermitsprache nennenswerte Produktivitätszuwächse zu erwarten.

Oliver Kahn: "Autoritärer Führungsstil vielfach nicht mehr zeitgemäß"

Die Torwart-Legende Oliver Kahn hält autoritären Führungsstil sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft für nicht mehr zeitgemäß: "Die Motivationsleistung von Führungskräften und auch von Fußballtrainern, besteht in erster Linie darin, ein Team zu bilden und die Teammitglieder für die Ziele gewinnen zu können", sagte der ehemalige Nationaltorhüter der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe) am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Autoritärer Stil möge in dem einen oder anderen Fall noch berechtigt sein, größtenteils jedoch seien die Zeiten, in denen Unternehmenslenker das Wissen für sich gepachtet hatten, vorbei. "Aufgrund der Komplexität der Prozesse verfügen die Mitarbeiter heutzutage oft über mehr Fachwissen als ihre Chefs", sagte der 41-Jährige, der neben Topmanagern und Spitzenpolitikern zum Weltwirtschaftsforum eingeladen war. Manager seien deshalb gut beraten, die Richtung vorzugeben und dafür zu sorgen, dass ihre Mitarbeiter motiviert genug seien, diese auch umzusetzen. Auf die Frage, was Wirtschaftslenker von Spitzensportlern lernen können, erklärte Kahn, es gebe einige Parallelen zwischen dem, was Spitzensportler und Topmanager tun: "Beide müssen mit internem und externem Druck umgehen, Mitarbeiter oder Mitspieler motivieren können, Verantwortung delegieren und lernen Niederlagen und Krisensituationen in Chancen zu verwandeln". Grundsätzlich sei es wichtig, "frühzeitig zu erkennen, dass der Job nur ein Teil des Lebens ist und auch die anderen Lebensbereiche nicht vernachlässigt werden sollten".

Quelle: Institut zur Zukunft der Arbeit / dts Nachrichtenagentur

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