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AWD-Chef Carsten Maschmeyer propagiert "Neue Unabhängigkeit"

Archivmeldung vom 06.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach der Übernahme-Offerte des Züricher Lebensversicherers Swiss Life für den Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) sieht offenbar auch der Vorstandsvorsitzende Carsten Maschmeyer Klärungsbedarf für das umstrittene Etikett der Unabhängigkeit des Finanzdienstleisters: In einem internen Brief an seine Führungskräfte und Finanzberater, der der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins 'Capital' vorliegt, schreibt er: "Heute schlagen wir gemeinsam das Kapitel Moderne Unabhängigkeit auf."

Dazu erklärt er: "Das bedeutet auf der einen Seite Kundenorientierung, Mitarbeiterfreundlichkeit und auf der anderen Seite IT- und Datenstärke eines großen Vorsorgespezialisten sowie das Know How eines Herstellers von Best-of-Produkten."

Kritiker zweifeln an dem Ziel Maschmeyers, weltgrößter unabhängiger Finanzdienstleister zu werden. Gegenüber 'Capital' zeigten sich Vertriebsmanager auch skeptisch, dass es Swiss Life gelingen werde, den Marktanteil in Deutschland zügig auszubauen. Swiss-Life-Chef Rolf Dörig hatte bekannt gegeben, dass der Versicherer - auch mit der durch den AWD vergrößerten Vertriebskraft - in Deutschland unter die Top Ten der Lebensversicherer gelangen wolle. Derzeit belegt Swiss Life hierzulande Platz 19.

Die Wachstumsambitionen von AWD werden derzeit durch einen Schlagabtausch mit einem neuen Konkurrenten Formaxx gebremst, zu dem zahlreiche der Finanzvermittler abwandern. Wie 'Capital' in seiner aktuellen Ausgabe 26/2007 berichtet, laufen derzeit Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Hannover gegen die Spitze des Hannoveraner Finanzdienstleisters: "Wir ermitteln gegen den AWD-Vorstandschef Carsten Maschmeyer, Götz Wenker und andere Personen wegen Hausfriedensbruchs und Abhörvorwürfen", sagte der Oberstaatsanwalt Thomas Klinge gegenüber 'Capital'. Man habe begonnen, Zeugen und Beschuldigte zu verhören.

Die Strafanzeige des einstigen Managers des Unternehmens, Jörg Jacob, wirft den beiden Beschuldigten und sieben Detektiven vor, Peilsender unter seinem Auto angebracht zu haben, eine Kamera in der Nähe seiner Haustür und eine Abhöranlage an seinem Fenster installiert zu haben. Jacob hatte darauf nach eigenen Angaben fristlos gekündigt und war seitdem für die Schulungs-Initiative "Qualität formt Zukunft" angetreten. Dem AWD ist nach eigenen Angaben keine Anzeige bekannt. Solche Vorwürfe, erklärte AWD-Sprecher Béla Anda außerdem, "könnten gegen jede beliebige Person in Umlauf gebracht werden."

Auf der anderen Seite liegt 'Capital' eine eidesstattliche Erklärung des früheren Formaxx-Mitgründers Randolf Niessner vor, wonach Jacob bereits AWD-Führungskräfte abgeworben hatte, als er noch für AWD tätig war. In einer entsprechenden Klage gegen Jacob setzt der AWD einen Streitwert von 2,8 Millionen Euro an. Jacobs Anwalt tritt den Vorwürfen entgegen und argumentiert, sein Klient habe höchstens "vorsorgliche Handlungen" während seiner aktiven AWD-Zeit unternommen.

Quelle: Capital

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