Rohstoff-Abhängigkeit von China gefährlicher als bisher angenommen
Die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von seltenen Erden aus China ist noch bedrohlicher als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie des Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) mit Sitz in Wien, über die der "Spiegel" berichtet. "Diese Abhängigkeit birgt massive Risiken", warnt ASCII-Direktor Peter Klimek, einer der Autoren der Studie.
"Schon geringe geopolitische Spannungen oder logistische Engpässe können
Produktionsausfälle auslösen." Eine schnelle Besserung der Lage ist
laut den Studienautoren nicht in Sicht: Chinas Anteil an der globalen
Verarbeitung seltener Erden werde nach Zahlen der Internationalen
Energieagentur bis 2040 lediglich um sechs Prozentpunkte sinken, von
derzeit 91 auf 85 Prozent.
Hauptgrund sei, dass der Westen nicht
nur bei den Rohstoffen selbst stark von China abhängig ist, sondern vor
allem bei kritischen Zwischenprodukten wie Magneten, Spezialkeramiken
oder Legierungen.
Bei den Permanentmagneten etwa, die für
E-Autos, Windturbinen und Robotik unerlässlich sind, kontrolliere China
zwar nur rund 58 Prozent des Abbaus der notwendigen seltenen Erden, aber
92 Prozent der Herstellung entsprechender Produkte. Die EU sei bei
ihren Magnetimporten zu 98 Prozent von China abhängig. Europa und die
USA verfügten dagegen kaum über eigene Verarbeitungskapazitäten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur