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Versicherungswirtschaft hält Krise für beherrschbar

Archivmeldung vom 28.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einige Menschen auf diesem Planeten glauben sie könnten über den Rest der Menschheit bestimmen, ohne jemals deren Einverständnis dafür erhalten zu haben (Symbolbild)
Einige Menschen auf diesem Planeten glauben sie könnten über den Rest der Menschheit bestimmen, ohne jemals deren Einverständnis dafür erhalten zu haben (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Jörg Asmussen, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hält die durch Corona entfachte wirtschaftliche Krise für beherrschbar. "In dieser Situation, wo die Geldpolitik weniger Möglichkeiten hat als 2008/2009, liegt die Hauptlast auf der Fiskalpolitik. Das sehen wir in Deutschland wie in allen anderen Staaten, die von dieser Krise betroffen sind", sagte Asmussen der RTL/n-tv-Redaktion.

Deutschland habe erheblichen Handlungsspielraum und "hat jahrelang einen ausgeglichenen Haushalt gehabt". Diese Tatsache "gibt uns heute auch die finanziellen Möglichkeiten, in dieser Krise so groß zu reagieren". Es sei richtig, dass Europa in dieser Situation solidarisch reagiere, so der ehemalige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Es sei nicht nur eine Krise in Deutschland oder in Italien oder in Frankreich. "Ich glaube, dass das ganz wichtig ist auch für die Zukunft Europas."

Zudem glaube er, dass die kern-ökonomische Verteidigungslinie, "die wir im Moment sehen, und die auch funktioniert", der europäische Stabilitätsmechanismus ESM zusammen mit der Europäischen Zentralbank EZB sei. "Das ist groß, das ist stabil, das ist morgen einsatzbereit, das wird funktionieren. Also ökonomisch ist die Antwort da", so Asmussen. Gemeinsame Schulden, wie etwa die zuletzt von den EU-Regierungschefs verworfenen Corona-Bonds, halte er nicht für ein Instrument, welches man derzeit "vernünftig" einsetzen könne, weil die Voraussetzungen dafür fehlten. "Man braucht für funktionierende Gemeinschaftsanleihen auch eine vergemeinschaftete Ausgabenpolitik, eine vergemeinschaftete Einnahmepolitik, und dann kann man auch die Schuldenaufnahme vergemeinschaften."

Da man das nicht habe, sei dieses singuläre Instrument so zurzeit "eine falsche Diskussion, aber es ist eine politische", so Asmussen. Ökonomisch stehe der europäische Rettungsschirm. Das Weltfinanzsystem sei aus seiner Sicht stabiler als es 2008/2009 war. "Wir haben neue Eigenkapitalregeln, neue Liquiditätsregeln. Also das Weltfinanzsystem als Ganzes ist stabiler als es vor zehn Jahren war, und deswegen, glaube ich, können wir auch mit dieser Situation vernünftig umgehen." Die eigentliche pandemische Krise passiere jedoch in Schwellen- und Entwicklungsländern.

"Das soll jetzt nicht zynisch klingen mit Blick auf Europa oder auf Deutschland selber, wenn man guckt, was in Schwellenländern oder in Entwicklungsländern gesundheitlich wie wirtschaftlich passiert, dann liegt vor denen wirklich noch eine riesige Welle", so Asmussen. Die deutsche Versicherungswirtschaft komme ihren Kunden durch Stundung oder Aussetzen von Prämienzahlungen entgegen. "Wir haben 73.000 Betriebsschließungsversicherungen in Deutschland bei den Millionen von Betrieben." Bei einem Großteil seien Pandemien nicht mit abgesichert, "bei einem kleinen Teil ja". Da, wo es Leistungsansprüche gebe, werde "ohne jeden Zweifel" gezahlt. "Darüber hinaus, wo es nicht versichert war oder ist, gibt es freiwillige Leistungen der Industrie für ihre Kunden", sagte Asmussen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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