Airbus will schnelleren Ausbau der europäischen Luftverteidigung
Michael Schöllhorn, Vorstand der Rüstungs- und Raumfahrtsparte des Flugzeugbauers Airbus, fordert angesichts der aktuellen Konflikte, dass das europäische Luftverteidigungssystem FCAS nicht erst wie ursprünglich geplant im Jahr 2040 in Dienst gestellt wird, sondern in Teilen deutlich früher. "Die unbemannte Komponente in diesem Verbund muss deutlich vorgezogen werden und bis Ende des Jahrzehnts zur Verfügung stehen", sagt der Manager der "Welt am Sonntag".
Während die von Deutschland, Frankreich und Spanien gemeinsam verfolgte
Entwicklung eines neuen europäischen Kampfjets nicht schneller möglich
sei, erlaube die Drohnentechnologie ein zügigeres Vorgehen, so
Schöllhorn. "Hier möchten wir als Airbus einen Beitrag liefern, unter
anderem mit Kampfdrohnen, die bemannte Kampfflugzeuge teilweise ersetzen
können."
Schöllhorn fordert zugleich den raschen Aufbau einer
europäischen Raumfahrtinfrastruktur zu militärischen Zwecken. "Der
Ukraine-Krieg hat schonungslos offengelegt, wie wichtig die Raumfahrt
für unsere Sicherheit geworden ist: ohne eigene Fähigkeiten bei der
Erdbeobachtung oder eine sichere Satellitenkommunikation ist Europa ein
zahnloser Tiger", sagte er der Sonntagszeitung. "Wir sind bereit, unsere
Kapazitäten auszubauen, doch dafür brauchen wir nicht nur fromme
Sprüche, sondern Verträge sowie hinlängliche Stückzahlen und keine
Salamischeiben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur