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Verdacht auf Insolvenzverschleppung: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Osnabrücker Zeitungsverleger

Archivmeldung vom 29.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat Ermittlungen gegen den ortsansässigen Anzeigenblattverleger Norbert Fuhs aufgenommen. Die Behörde wirft Fuhs Insolvenzverschleppung vor (Az.:403JS30296/12). Das berichtet der Mediendienst "Kontakter" in seiner kommenden Ausgabe 22/2013.

Der Enorm-Verlag, der die "Osnabrücker Sonntagszeitung" herausgibt, ist nach Kontakter-Informationen hoch verschuldet. Den Betrieb des defizitären Verlags hält Alleingesellschafter Fuhs mit einem speziellen System am Leben. So deckt der Verleger den Kapitalbedarf des Verlags mit sogenannten Medienbriefen ab, die er an vorwiegend private Anleger herausgibt.

Die Medienbriefe können von Anlegern zu 5000 Euro das Stück gezeichnet werden. Der Verleger muss so keine Kredite bei der Bank aufnehmen. Dafür zahlt er seinen Anlegern eine jährliche Rendite zwischen 4,75 und 6,15 Prozent, je nach Laufzeit. Wer einen Medienbrief hat, wird stiller Gesellschafter und riskiert, wenn es schlecht läuft, seine Einlagen in vollem Umfang.

Nach Recherchen des "Kontakter" wiegt der Verleger seine Anleger im Glauben, sein Unternehmen sei gesund und mache jedes Jahr Gewinne. Stattdessen fährt der Verlag laut Bundesanzeiger seit Jahren operative Verluste ein und hat in den vergangenen Jahren einen immer größer werdenden Schuldenberg aufgehäuft.

Schon im Mai 2007, als der Enorm-Verlag bei der Börsen- und Finanzaufsicht BaFin ein Verkaufsprospekt anmelden musste, hatte sich die prekäre Finanzlage des Unternehmens offenbart: Wirtschaftsprüfer hatten dem Verlag testiert, er sei mit über 1,6 Millionen Euro rechnerisch überschuldet. Mittlerweile belaufen sich die nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbeträge auf knapp 6,3 Millionen Euro im Jahr 2011. Nur über die Ausgabe immer neuer Medienbriefe konnte der Verleger den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und die hohen Renditen der Anleger bedienen.

Die "Osnabrücker Sonntagszeitung" ist nach eigenen Angaben die größte Anzeigenzeitung in ihrem Verbreitungsgebiet. Sie wird in einer Auflage von rund 240 000 Exemplaren in der Stadt Osnabrück und im Umland verteilt.

Quelle: W&V Werben & Verkaufen (ots)

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