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Zahlungsausfälle in deutscher Stahlbranche drohen mittelfristig zuzunehmen

Archivmeldung vom 19.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Stahl: Walzen von Knüppeln
Stahl: Walzen von Knüppeln

Foto: Deutsche Fotothek‎
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Aus Sicht von Atradius könnten die Zahlungsausfälle in der deutschen Stahlindustrie mittelfristig erheblich zunehmen - trotz der jüngsten Erholung durch die gestiegenen Stahl- und Metallpreise. Die Risikoanalysten des internationalen Kreditversicherers sehen dafür mehrere Unsicherheitsfaktoren. Mögliche Folgen wären Umsatz- und Ertragseinbußen für zahlreiche Zulieferer. Auf lange Sicht könnten sich auch signifikante Veränderungen für den Industriestandort Deutschland ergeben.

"Der Druck auf den Stahlstandort Deutschland kommt von mehreren Seiten und wird insgesamt größer", sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS von Atradius. "Bislang haben die Unternehmen die schwierige Situation durch ihre Qualitätserzeugnisse und ihre hohe Produktivität weitgehend ausgleichen können. Weiter steigende Belastungen könnten aber dafür sorgen, dass dieser Vorteil zunehmend irrelevant wird - zumal internationale Anbieter auch qualitativ immer mehr aufholen."

Deutsche Stahlbranche: vielfältige Unsicherheitsfaktoren

Die Unsicherheitsfaktoren für die Unternehmen der deutschen Stahlbranche sind vielfältig. Jüngst kamen mögliche Strafzölle und andere Handelsschranken in wichtigen internationalen Märkten wie zuletzt den USA hinzu. Auch erhöhen geplante internationale Großfusionen das Risiko, dass die Stahlproduktion in Deutschland in den kommenden Jahren zurückgeht.

Bereits seit Längerem stellen die volatilen Rohstoffpreise eine große Herausforderungen für die Firmen dar. Daneben herrschen weltweit weiterhin große Überkapazitäten im Stahlbereich. Die Preise und Margen hatten sich dadurch lange Zeit verringert. Neue Wettbewerber sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen, vor allem aus China, Indien, Afrika, Südamerika und Indonesien. Durch das Emissionshandelssystem der EU und hohe Energiekosten drohen zudem die finanziellen Belastungen weiter zu steigen. Darüber hinaus könnte der Wandel in der Automobilindustrie hin zu elektronischen Antrieben und immer leichteren Karosserien in Deutschland den Einsatz von Stahl deutlich vermindern.

"Die Stahlindustrie ist eine wichtige Säule der deutschen Industrie, darüber hinaus hängen von ihr zahlreiche Zulieferer und Dienstleister ab. Ein Rückgang der Produktion hätte erhebliche Auswirkungen - nicht nur in Form von Umsatzeinbußen und Zahlungsausfällen für Produzenten in den Vorstufen, für Händler, Forschungseinrichtungen oder für die Transportbranche, sondern auch für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland insgesamt", prognostiziert Michael Karrenberg.

Atradius: große Expertise in der Stahlbranche

Atradius beobachtet in der Risikoprüfung für seine Kunden aktuell mehr als 14.800 Abnehmer in der deutschen Stahlbranche, darunter Stahlproduzenten, Stahlhändler, Gießereien, Walz- und Röhrenwerke. Atradius bewertet das Ausfallrisiko für einen Lieferantenkredit bei allen Abnehmern im Stahlbereich individuell auf Basis von Finanzkennzahlen und weiteren Daten. Dabei analysiert der Kreditversicherer stets auch intensiv, ob die Geschäftsstrategien der Marktteilnehmern zukunftsfähig sind. Auf kurze Sicht schätzt Atradius die Ausfallrisiken für die Branche insgesamt moderat bis positiv ein, da viele Unternehmen von den jüngst wieder angestiegen Preisen profitieren.

Quelle: Atradius (ots)

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