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Chef des Sachverständigenrates kritisiert Lohndebatte

Archivmeldung vom 30.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der Chef des Sachverständigenrates, Christoph Schmidt, hat die Sinnhaftigkeit der laufenden Lohndebatte in Frage gestellt. Die Kernfrage sei stattdessen, "warum in Deutschland seit Jahren so wenig investiert wird", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Die Binnennachfrage in Deutschland sei im internationalen Vergleich nicht wegen zu niedriger Einkommen und zu geringem Konsum unzureichend, um die internationalen Ungleichgewichte schneller abzubauen, sondern weil die Unternehmen in Deutschland seit Jahren viel zu wenig investieren, sagte Schmidt.

Der Wirtschaftsweise äußerte zwar generelles Verständnis für die Äußerungen von Bundesbank-Chef Jens Weidmann. "Die Bundesbank hat das Recht und die Pflicht, öffentlich zu diskutieren, welche Bedingungen notwendig sind für ein stabiles Preisniveau – und zu diesen Bedingungen zählt langfristig auch die Entwicklung der Löhne." Für "wenig zielführend" hält es Schmidt jedoch, "eine konkrete Zahl zu nennen, da wir sehr heterogene Branchen in Deutschland haben", sagte der Wirtschaftsweise. Damit spielte er darauf an, dass die Bundesbank einen durchschnittlichen Richtwert für Tariferhöhungen von drei Prozent genannt hatte. Der Sachverständigenrat habe sich dagegen "zuletzt bewusst dagegen entschieden, einen solchen Richtwert zu nennen."

Vor Weidmann hatten sich bereits der Chefvolkswirt der Bundesbank sowie der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank in die Lohndebatte eingeschaltet. Diese Diskussion zeigt laut Sachverständigenratschef Schmidt auch, wie hilflos die Notenbanken derzeit mit gewöhnlichen geldpolitischen Instrumenten einer Zersplitterung im Euro-Raum und einer sehr niedrigen Inflationsrate gegenüberstehen: "Die EZB hat die Euro-Zone vor einem Auseinanderbrechen bewahrt, und die Regierungen wissen um ihr Potenzial als Notretter. Das hat die Notenbanker in eine sehr heikle Lage gebracht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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