Rohstoff-Engpässe bei deutschen Firmen spitzen sich zu

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Die Situation durch die stark eingeschränkten Lieferungen von Seltenen Erden aus China bei deutschen Firmen hat sich weiter verschärft Wie das "Handelsblatt" berichtet, wandte sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in der vergangenen Woche mit einem Brief an Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Dieser enthält eine Liste von Vorschlägen zum Umgang mit den Exportbeschränkungen.
Der BDI fordert darin unter anderem, dass ein vereinfachtes und
beschleunigtes Genehmigungsverfahren für Exporte in die EU erwirkt wird.
So sollte etwa eine Lizenz nicht nur für einen Liefervertrag gültig
sein. "Die deutsche Industrie benötigt kurzfristig Planbarkeit", heißt
es in dem an Bundeswirtschaftsministerin Reiche gerichteten Papier.
Laut
"Handelsblatt"-Informationen aus Wirtschaftskreisen hat bereits eine
mindestens zweistellige Anzahl von Unternehmen von Auswirkungen auf ihre
Produktion berichtet, etwa in Form von Fertigungsstopps. Bei weiteren
Firmen stehen Stillstände kurz bevor.
China setzt unterdessen den
derzeit stark eingeschränkten Zugang zu kritischen Rohstoffen aus der
Volksrepublik als Druckmittel in Gesprächen mit der EU ein. Das schreibt
das "Handelsblatt" unter Berufung auf Diplomaten- und Wirtschaftskreise
in Peking, Brüssel und Berlin. Im Gegenzug für eine Lockerung der
Ausfuhr chinesischer Seltener Erden und damit hergestellter Produkte
soll die EU demnach ihrerseits Zugeständnisse machen. "Alles kommt auf
den Tisch", so ein Diplomat.
Gemeint sind damit insbesondere die
europäischen Exportbeschränkungen für Technologie, allen voran für die
modernsten Maschinen zur Produktion von Hightech-Chips des
niederländischen Weltmarktführers ASML. Auch die EU-Zölle auf
Elektroautos aus China sowie das vorerst gestoppte Investitionsabkommen
CAI zählen dazu.
Peking hatte im Zuge des Streits mit den USA den
Export von seltenen Erden und deren Produkte stark eingeschränkt. Laut
US-Präsident Donald Trump hatten sich Washington und Peking zwar Anfang
der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass China Magnete und "alle
erforderlichen Seltenen Erden" liefern wird. Doch wie von
Wirtschaftsvertretern befürchtet, brachte das für europäische Firmen
kaum Verbesserungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur