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Studie: Gewerkschaften waren 2019 konfliktfreudiger

Archivmeldung vom 05.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: s.media  / pixelio.de
Bild: s.media / pixelio.de

Die Tarifauseinandersetzungen sind 2019 konfrontativer geworden. Das belegt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die Düsseldorfer "Rheinische Post" vorab berichtet.

Beim Konfliktbarometer vergaben die IW-Experte anhand einer Skala Punkte, je nachdem, zu welchen Mitteln die Gewerkschaften im Laufe der Auseinandersetzung gegriffen haben: Für reine Verhandlungen gab es null Punkte, für eine Streikdrohung einen Punkt, für den Abbruch der Gespräche zwei Punkte und so weiter. Für den extremsten Fall, Arbeitskampf nach einer Urabstimmung, vergaben sie sieben Punkte. Da ein einzelner Konflikt mehrfach eskalieren kann, addierten die Forscher die Konfliktpunkte zusammen. Alle Branchen gemeinsam betrachtet lag das Jahr 2019 mit 10,8 Konfliktpunkten über dem langjährigen Schnitt von 9,5 Punkten. Im Vorjahr hatte der Wert mit 9,9 Punkten auch deutlich niedriger gelegen.

"Mit Blick auf die Eskalation der Tarifverhandlungen stechen die Druckindustrie, das Bankgewerbe, die Gebäudereinigung und die Luftfahrt hervor", schreiben die IW-Experten Hagen Lesch und Christian Kestermann. Zum äußersten Mittel, den unbefristeten Streiks, kam es aber nur in den Tarifkonflikten um das Kabinenpersonal zwischen der Ufo und der Lufthansa sowie zwischen der Ufo und Eurowings. "In der Druckindustrie eskalierte der Konflikt ebenso wie im Bankgewerbe und in der Gebäudereinigung lediglich bis zum Warnstreik - dafür aber gleich mehrfach."

Dadurch fielen in der Druckindustrie 44 Punkte ab, im Bankgewerbe 33 und in der Gebäudereinigung 27. Die Auseinandersetzung bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings zählte mit 18,7 Monaten zu den langwierigsten. Nur beim Billigflieger Ryanair (26,6 Monate) und im Gebäudereinigerhandwerk (19,7 Monate) rangelten Arbeitgeber und Gewerkschaften noch länger miteinander. Zum Vergleich: Die IG Bergbau Chemie Energie brauchte in ihrer Schlüsselbranche, der Chemischen Industrie, gerade einmal 2,1 Monate, um zu einem Ergebnis zu kommen, noch dazu kam sie ganz ohne Drohungen aus. Ganz ohne Konflikthandlungen blieb es bei der Deutschen Post, der Textilindustrie Ost und der Papiererzeugenden Industrie.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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