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IG-Metall-Chef fordert Arbeitgeber zum Abbau "ideologischer Barrieren" auf

Archivmeldung vom 19.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Berthold Huber (2009) Bild: SPD-Schleswig-Holstein / de.wikipedia.org
Berthold Huber (2009) Bild: SPD-Schleswig-Holstein / de.wikipedia.org

Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, hat die Arbeitgeber aufgefordert, ihre "ideologischen Barrieren" abzubauen. Nur dann sehe er Chancen für eine friedliche Lösung der Tarifrunde, sagte er der Tageszeitung "Die Welt". Derzeit laufen erste Verhandlungen in den Bezirken. Ende April endet die Friedenspflicht.

"Wenn man die Ideologien pflegen will, dann kriegt man sowieso nie eine Lösung. Nur den größten Krawall. Daran haben wir kein Interesse, das ist nicht das Ziel der IG Metall. Wir wollen praktische Lösungen für die Arbeitnehmer", sagte Huber. Er nehme das Wort "Streik" ungern in den Mund. "Ich muss als IG-Metall-Chef verantwortungsvoll damit umgehen. Und ich glaube sowieso nicht, dass aus der Drohgebärde irgendetwas Vernünftiges entsteht. Die Arbeitgeber wissen sehr wohl, dass die IG Metall handlungsfähig ist. Im Zweifelsfall werden wir das unter Beweis stellen", so Huber.

Die IG Metall fordert neben einer 6,5-prozentigen Lohnerhöhung auch die unbefristete Übernahme von Azubis und mehr Mitbestimmung in der Zeitarbeit. Vor allem die Ausweitung der Mitbestimmung ist für die Arbeitgeber ein Tabu, sie sehen ihre unternehmerische Freiheit bedroht. Huber betonte, alle drei Forderungen müssten erfüllt werden. "Wir meinen das mit den drei Elementen unserer Forderung sehr ernst". "Was wir nicht akzeptieren, ist die Verdrängung von Normalarbeit durch befristete Beschäftigungsverhältnisse oder Leiharbeit", so Huber. "Dabei sollten sich die Arbeitgeber weniger um die Bewahrung der veralteten Herr-im-Hause Mentalität sorgen, als um die Veränderung in der Wirtschaft zulasten der breiten Masse der Arbeitnehmer. Den Arbeitnehmern weitere Mitbestimmungsrechte zu verwehren, ist doch altmodisch. Ich glaube ja auch nicht mehr an die ewig glücklich machende Rolle des Sozialismus", so der Gewerkschaftschef. Nachdem geräuschlosen Krisen-Tarifabschluss 2010 glaube er, "dass die Arbeitgeber nach einem überragendem Aufschwung akzeptieren müssen, dass es jetzt Grund genug gibt, die Arbeitnehmer auch fair zu beteiligen, und Missbräuchlichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu begegnen", so Huber. Die Sozialpartnerschaft habe in der Krise gehalten, aber jetzt gehe es "natürlich um eine Verteilungsauseinandersetzung". Weil die "Riesenbedrohung" in Form der vergangenen Krise nicht mehr existiere, kämen die alten Rollen wieder. "Da stoßen Interessen aufeinander, und man muss eine partnerschaftliche Lösung finden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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