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IG-Metall-Chef: Vorgehen der GDL schürt Stimmung gegen Gewerkschaften

Archivmeldung vom 03.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Detlef Wetzel Bild: IG Metall
Detlef Wetzel Bild: IG Metall

Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, Detlef Wetzel, übt scharfe Kritik am Verhalten der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifkonflikt mit der Bahn: Das Vorgehen der GDL schüre "die Stimmung gegen die Gewerkschaften", sagte Wetzel im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Sie sei "ein abschreckendes Beispiel dafür, wie eine Gewerkschaft nicht die Zeichen der Zeit erkennt". Zum geplanten Tarifeinheitsgesetz sagte Wetzel, es sei gut, dass das Mehrheitsprinzip wieder den Mitgliederwillen in den Vordergrund rücke. Dadurch könne keine Gewerkschaft – ob groß oder klein – mehr Ansprüche auf Berufsgruppen erheben, von denen sie nicht legitimiert sei.

"Zuständigkeit zu reklamieren, obwohl einem die Mitglieder fehlen – das ist der Tod der Gewerkschaftsbewegung", sagte Wetzel. Er halte es für legitim, dass die GDL für Lokführer zuständig sei, weil sie dort die Mehrheit habe. "Aber wie die GDL in anderen Bereichen nicht die Mehrheit zu haben und sich trotzdem für zuständig zu erklären, das ist undemokratisch", so der IG-Metall-Vorsitzende.

Kurz vor Beginn der Tarifrunde in der Metallindustrie sieht Wetzel auch angesichts lahmender Konjunkturaussichten keinen Grund für Bescheidenheit. "Ich beurteile die wirtschaftliche Entwicklung immer noch als stabil", sagte Wetzel. "Wir halten uns an die Fakten - und da sehe ich für das nächste Jahr keinen Grund für Pessimismus."

IG-Metall-Chef: Digitaler Wandel zwingt Gewerkschaften zu Reformen

Der IG-Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel sieht großen Reformbedarf bei den Gewerkschaften angesichts des digitalen Wandels in der Arbeitswelt. "Wenn die Gewerkschaften es nicht schaffen, sich den veränderten strukturellen Bedingungen anzupassen, wird der Wandel der Geschichte über sie hinweggehen", sagte Wetzel im NachrichtenMagazin "Der Spiegel".

Die Digitalisierung führe zu einer Vielfalt individualisierter Arbeitsmöglichkeiten. Arbeitnehmer wie ein Clickworker, der zu Hause am Computer Arbeitsaufträge übernimmt, seien zwar schwerer erreichbar, aber für Gewerkschaften dennoch organisierbar. "Sein Betrieb ist das Internet – und dort müssen wir ihn ansprechen", sagte der IG-Metall-Vorsitzende. Gewerkschaftliche Aktionen wie Streiks fänden nicht nur auf der Straße statt, sondern auch in der virtuellen Welt.

Wenn sie im Internet kommuniziert würden, fänden sie vielleicht sogar mehr Beachtung, als wenn ein Arbeitskampf nur auf einem Marktplatz stattfände. "Wir müssen nur genügend gute Leute in den Gewerkschaften haben, die in diesen Medien leben und unsere kulturellen Anschlussfähigkeit zu den neuen Milieus sicherstellen", sagte Wetzel. Die Gewerkschaften müssten die Chancen, die der digitale Wandel biete, erhöhen und dessen Risiken minimieren. "Wir können den Gang der Dinge nicht der Industriegeschichte überlassen, sondern müssen ihn mit klugen Konzepten gestalten", sagte Wetzel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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