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Arbeitgebertag Zeitarbeit des BAP: "Die Zeitarbeitsbranche sollte sich nicht verteidigen, sondern angreifen"

Archivmeldung vom 23.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Vereinslogo des Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA)
Vereinslogo des Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA)

Die Bundestagswahl 2017 steht vor der Tür. Wird die Zeitarbeitsbranche nach den seit April dieses Jahres geltenden Gesetzesänderungen erneut in den Fokus der Parteien rücken? Und wie positionieren sie sich zu den Themen Zeitarbeit, Wirtschaft und Arbeitsmarkt? Diese und weitere Fragen wurden beim diesjährigen Arbeitgebertag Zeitarbeit des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) diskutiert.

In seiner Begrüßungsrede zog BAP-Präsident Volker Enkerts ein Fazit nach Inkrafttreten der Gesetzesänderungen in der Branche: Zwar "greifen die beiden einschneidenden Regulierungen aus dem Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz noch gar nicht: Equal Pay nach 9 Monaten und eine Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten", dennoch sieht sich die Branche bereits "erneut Forderungen zur weiteren Beschränkung der Zeitarbeit ausgesetzt". Da bislang niemand vorhersagen kann, welche Auswirkungen die Gesetzesänderungen auf die Branche und ihre Beschäftigten sowie den deutschen Arbeitsmarkt haben werden, forderte Enkerts, erst deren für 2020 vorgesehene Evaluation abzuwarten, bevor neue Regulierungen beschlossen werden.

Dr. Klaus von Dohnanyi, Bundesminister für Bildung und Wissenschaft a.D. und ehemaliger Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, sprach in seinem Vortrag über die aktuelle politische Weltlage und die Rolle der Zeitarbeit in Zeiten wachsender Globalisierung. Von Dohnanyi bezeichnete die Branche als "unentbehrlich" und forderte in seiner Rede mehr Flexibilität.

Da die Branche genau dafür stehe, sollte sie sich auch "nicht verteidigen, sondern angreifen mit dem Argument: Flexibilität ist die Voraussetzung für unternehmerisches Überleben in einer Zeit der Globalisierung und der Digitalisierung." Diese Flexibilität biete die Zeitarbeit "durch gerechte und vernünftige Zeitverträge". Dass sich die Branche auf stets neue Herausforderungen einstellen kann, habe sie von Dohnanyi zufolge erst in einer jüngst vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichten Studie bewiesen: Als die Branche, die Geflüchteten am häufigsten einen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht.

Anschließend gab der Parteien- und Wahlforscher Prof. Dr. Jürgen W. Falter einen Überblick über die deutsche Parteienlandschaft und die Wahlausgänge in den USA, Frankreich und anderen europäischen Ländern. Falter warf zugleich einen "Blick in die Glaskugel" im Hinblick auf den Ausgang der Bundestagswahlen in diesem Jahr und möglicher Regierungskoalitionen. Auf dem Arbeitgebertag Zeitarbeit 2016 ging der Wahlforscher davon aus, dass eine sogenannte Jamaikakoalition bestehend aus CDU/CSU, den Grünen und der FDP oder die Fortführung der großen Koalition möglich sei. Auf dem diesjährigen Arbeitgebertag bestätigte er beide Möglichkeiten. Falter machte jedoch deutlich, dass die Wahl nach wie vor offen sei, da Umfrageergebnisse in einer sich stets wandelnden Welt keine Garantie gäben.

Als letzter Programmpunkt des diesjährigen Arbeitgebertages stand eine von der Wirtschafts- und Finanzjournalistin Anja Kohl moderierte Podiumsdiskussion zwischen den arbeitsmarktpolitischen Sprechern aller - auch ehemals - im Bundestag vertretenden Parteien. Mittelpunkt des Gesprächs bildeten die künftigen Entwicklungen in der Zeitarbeit und am deutschen Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Digitalisierung und die Integration von Flüchtlingen. Neben BAP-Vizepräsident Sebastian Lazay, der die Personaldienstleistungsbranche vertrat, diskutierten die Mitglieder des Bundestages Albert Stegemann (CDU), Stephan Stracke (CSU), Beate Müller-Gemmecke (Bündnis 90/Die Grünen), Bernd Rützel (SPD), Klaus Ernst (Die Linke) und Johannes Vogel (FDP-Vorstandsmitglied und Generalsekretär der FDP-NRW).

Im Rahmen des Arbeitgebertages hatte der BAP zudem erstmalig zu einer HR-Lounge unter dem Motto "Recruiting Tomorrow" geladen. Diese geht auf den Verbandsbereich Personalvermittlung (VBPV) des BAP zurück, der mit der Veranstaltung auf die veränderten Rahmenbedingungen für die Personalgewinnung aufgrund der Digitalisierung von Prozessen aufmerksam machen will. Über die "Trends von morgen" referierte hier erstmalig Prof. Tim Weitzel, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg.

Wie bereits in den Vorjahren tauschten sich die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien nach der Vortragsveranstaltung auf dem BAP-Sommerabend im Berliner Kronprinzenpalais aus. Bei sommerlichen Temperaturen diskutierten die Gäste noch lange die Themen des Arbeitgebertages sowie der Zeitarbeit.

Über den BAP:

Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs- und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000 Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter www.personaldienstleister.de.

Quelle: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP) (ots)

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