BASF reduziert Betriebskosten in Ludwigshafen erheblich

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Der Chemiekonzern BASF rechnet damit, die laufenden Kosten in seinem Stammwerk in Ludwigshafen bis zum Jahresende um 500 Millionen Euro senken zu können. Das sagte Katja Scharpwinkel, die im BASF-Vorstand für den Standort zuständig ist, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dann wäre das bis Ende 2026 ausgegebene Sparziel von 1,1 Milliarden Euro fast zur Hälfte erreicht. "Ich würde sagen: Damit liegen wir gut im Plan", ordnete Scharpwinkel den Zwischenstand ein.
Das BASF-Werk in Ludwigshafen ist die größte Chemiefabrik der Welt. Seit
dem Beginn des Kriegs in der Ukraine und dem damit verbundenen Ende der
billigen russischen Gaslieferungen nach Deutschland vor mehr als drei
Jahren macht es Verluste. Der Konzern hat in der Folge einige besonders
energieintensive Anlagen abgeschaltet.
Es gebe darüber hinaus
viele Kostenblöcke in Ludwigshafen, die mit Energie nichts zu tun
hätten, sagte Scharpwinkel nun. "Niedrige Energiepreise sind kein
Allheilmittel." Der Konzern konzentriere sich auf die Dinge, die in
seiner Hand lägen, um den Standort wieder profitabel zu machen. "Dazu
gehören auch die Schließung von Anlagen, organisatorische Anpassungen
und der Abbau von Stellen", sagte Scharpwinkel.
BASF hat seit
2023 schon rund 2.500 Arbeitsplätze in Ludwigshafen gestrichen.
Betriebsbedingte Kündigungen sind dank einer Standortvereinbarung noch
bis zum Ende dieses Jahres ausgeschlossen. Zurzeit verhandelt das
Management mit den Arbeitnehmervertretern über eine neue Vereinbarung.
Wie viele zusätzliche Stellen wegfallen und welche Anlagen geschlossen
werden könnten, beantwortete Scharpwinkel nicht. Traditionelle
Bestandteile des Stammwerks wie der firmeneigene Weinkeller und das
BASF-Feierabendhaus, in dem Konzerte und Galas stattfinden, sollen nach
ihren Worten erhalten bleiben. Scharpwinkel hob den "symbolischen Wert"
solcher Einrichtungen hervor.
Während das Stammwerk in
Ludwigshafen nach Darstellung des BASF-Vorstands "stärker, aber
schlanker" werden soll, wird für rund 10 Milliarden Euro ein neuer
großer Standort in Südchina errichtet. Scharpwinkel trat in der FAS der
Annahme entgegen, dass Produktionskapazitäten aus Ludwigshafen dorthin
verlegt würden. "Hier wird nichts verlagert und nichts weggenommen",
sagte sie. Das neue Werk solle mit zusätzlichen Kapazitäten vielmehr die
wachsende Nachfrage in China bedienen, während von Ludwigshafen aus wie
bisher vor allem europäische Kunden beliefert würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur