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Zeitung: Stromindustrie prüft Stilllegung dutzender Kraftwerke

Archivmeldung vom 16.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Die deutsche Stromindustrie prüft einem Medienbericht zufolge derzeit die Wirtschaftlichkeit Dutzender ihrer Kraftwerke. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, könnten dabei viele der Meiler stillgelegt werden. Diese Überlegungen lösen dem Bericht zufolge ernste Sorgen bei der Bundesregierung aus, denn damit könne die Versorgungssicherheit in Gefahr geraten. Von etwa 90.000 Megawatt konventioneller Stromkapazitäten in Deutschland könnten bis zu 20 Prozent zur Disposition stehen, sagte der Vorstand eines Versorgers der Zeitung.

Damit könnte Dutzenden Kohle- und Gaskraftwerken das vorübergehende oder dauerhafte Aus drohen. Und selbst Atomkraftwerke könnten nach Angaben aus Branchenkreisen vorzeitig vom Netz gehen. Den Konzernen mache dabei zu schaffen, dass ihre Kraftwerke wegen des anhaltenden Booms beim Ökostrom immer seltener am Netz sind. Das wachsende Stromangebot lasse den Börsenpreis so stark fallen, dass sich ihr Betrieb nicht mehr lohne. Die Erzeugungskosten lägen über den Verkaufspreisen. Versorger und Stadtwerke zahlten deshalb immer häufiger drauf.

Offiziell sind bei der zuständigen Bundesnetzagentur bis Mitte Juli erst 15 Stilllegungsanträge eingegangen. Doch das dürfte dem Bericht zufolge erst der Anfang sein. Deutschlands größter Energiekonzern Eon hatte Anfang des Jahres entschieden, bis 2015 elf Kraftwerke in Europa - mehrere davon in Deutschland - stillzulegen. Eon werde darüber hinaus auch das Gemeinschaftskraftwerk Kiel Ende 2015 vom Netz nehmen, kündigt nun ein Sprecher an. "Bei weiteren Kraftwerken wird die Entwicklung sorgfältig beobachtet", hieß es. Auch bei dem Essener Konzern RWE werden Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehreren Tausend Megawatt auf ihre Profite überprüft. Entscheidungen seien noch nicht gefällt, hieß es.

Die Atmosphäre auf der jüngsten Betriebsversammlung der Tochter RWE Power sei "angespannt" und von Existenzangst geprägt gewesen, sagte ein Betriebsrat. Der Karlsruher EnBW-Konzern hatte das Aus für vier Kohlekraftwerksblöcke bekannt gegeben. Stadtwerke klagen ebenfalls über Verluste. Netzbetreiber und Regulierer sind angesichts der Szenarien alarmiert. Im Kampf gegen Stromausfälle können sie in vielen Teilen des Landes kaum noch auf Kraftwerke verzichten, die Flauten bei der Erzeugung erneuerbarer Energie ausgleichen. "In Süddeutschland werden wir keine weiteren Stilllegungen akzeptieren", kündigte am Montag eine Sprecherin der zuständigen Bundesnetzagentur in Bonn an. Die Entscheidung über den Betrieb oder die Abschaltung von Kraftwerken sei eine unternehmerische Entscheidung, erklärte hingegen das Bundeswirtschaftsministerium. Die Regierung habe jedoch die Möglichkeit, Anlagen per Gesetz am Netz zu halten, wenn die Versorgungssicherheit in Gefahr sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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