Nach dem Fed-Schnitt: Kurse heben ab – Tech vorne, Gold schwächelt

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Nach der ersten Fed-Zinssenkung des Jahres schloss der DAX am Donnerstag +1,35 % bei 23.674 Punkten, während Europas STOXX 600 fester tendierte und die Wall Street von einem Tech-Schub profitierte; Zahlen und Marktlage berichten u. a. onvista, Reuters und AP.
Die Finanzmärkte haben den vorsichtigen Kurswechsel der US-Notenbank positiv verbucht. In Frankfurt schloss der DAX am 18.09.2025 mit +1,35 % auf 23.674 Punkte – das kräftigste Tagesplus seit rund zwei Monaten. Rückenwind kam aus zwei Richtungen: Zum einen signalisierte die Fed nach dem –25-Basispunkte-Schritt Bereitschaft zu weiteren, datenabhängigen Maßnahmen; zum anderen sorgte ein groß angelegter Technologie-Deal zwischen Nvidia und Intel für Fantasie in Halbleitern und Rechenzentrumswerten.
Europaweit führte Technologie die Gewinnerlisten an. Der STOXX 600 zog am Donnerstag um rund 0,5–0,7 % an (Sektorenleader: Tech +≈2 %), getrieben von der Aussicht auf bessere Finanzierungsbedingungen und einem wieder aufflammenden Appetit auf Wachstumswerte. Negative Ausreißer blieben Einzelfälle – u. a. Kursdruck bei SIG Group nach einer Gewinnwarnung – ohne die breite Marktstimmung zu kippen.
In New York setzten die Indizes ihren Marsch in Richtung Rekorde fort: Dow, S&P 500 und Nasdaq legten angetrieben von Tech-Schwergewichten zu. Der gemeldete Milliarden-Pakt zwischen Nvidia und Intel befeuerte die Vorstellung, dass der KI-Investitionszyklus eine zweite Welle in PC- und Rechenzentrums-Produkten auslöst. Händler sprachen von „risk-on“ – aber ohne Euphorie: Die Fed-Kommunikation blieb bewusst nüchtern („meeting by meeting“), was exzessive Zinssenkungsfantasien bremst.
Am Rohstoff- und Devisenmarkt dominierten moderat gegenläufige Bewegungen: Gold gab nach dem Post-Fed-Dollar-Anzug leicht nach (Spot zuletzt um 3.655 $), Brent pendelte um 67,8 $ je Barrel – beides Zeichen dafür, dass die Märkte die Zinswende als Risikomanagement-Schritt und nicht als aggressiven Stimulus werten. Für Aktien zählt das Narrativ einer sanften Landung vorerst mehr als die kurzfristig festeren Renditen.
Einordnung: Für den deutschen Markt heißt das: Zinsfantasie + Tech-Story = Rückenwind, solange Konjunktursignale nicht deutlicher eintrüben. In der Saison der Notenbanken bleiben die nächsten Takte von BoE und BoJ relevant – schon kleine Tonverschiebungen können die relative Stärke von Euro, Dollar und damit sektorale Präferenzen in Europa schnell neu sortieren.
Quelle: ExtremNews