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Erzeugerpreise für Dienstleistungen im 2. Quartal 2021: +7,2 % gegenüber 2. Quartal 2020

Archivmeldung vom 28.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland lagen im 2. Quartal 2021 um 7,2 % höher als im 2. Quartal 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Preise gegenüber dem 1. Quartal 2021 um 3,3 % gestiegen.

Stärkster Anstieg im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei: +17,0 % im Vergleich zum 2. Quartal 2020

Erneut deutlich gestiegen sind die Preise im Bereich der See- und Küstenschifffahrt mit 101,3 % gegenüber dem 2. Quartal 2020. Maßgeblich sind verschiedene Faktoren: Die schnelle Erholung des chinesischen Produktionssektors, die coronabedingt längeren Entladezeiten bei Schiffen sowie die Anstauung leerer Container in den Häfen führten zu Kapazitätsengpässen auf dem Markt. Infolge der Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff "Ever Given" Ende März 2021 war es zudem zu teils erheblichen Verzögerungen auf den Handelsrouten gekommen. Stark gestiegene Frachtraten sind vor allem bei Exporten aus China nach Europa zu beobachten.

Im Bereich der Luftfahrt liegen die Preise weiterhin auf einem hohen Niveau. Erstmals zogen diese jedoch im 2. Quartal 2021 schwächer an als in den Vorquartalen. So legten die Preise im Vergleich zum 2. Quartal 2020 nur noch um 3,1 % zu. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 stiegen die Preise lediglich um 1,0 %. Zuletzt hatten die pandemiebedingten weitreichenden Einschränkungen im Flugverkehr und der dadurch reduzierte Frachtraum die Preise stark steigen lassen.

Die angespannte Lage im Wirtschaftszweig Seefahrt schlägt sich auch deutlich im Preisgefüge der Speditionsdienstleister nieder. Hier lagen die Preise 11,1 % über den Preisen des 2. Quartals 2020.

Moderater Anstieg im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation: +1,6 % gegenüber dem 2. Quartal 2020

Relativ hohe Preissteigerungen gab es im 2. Quartal 2021 bei den Erzeugerpreisen für Telekommunikationsleistungen mit 3,7 % gegenüber dem 2. Quartal 2020. Hierbei lagen im Bereich Festnetz und Internet die Preise um 5,8 % über dem Vorjahresniveau. Dies ist vor allem auf die Erhöhung der Grundtarife, auch im Bereich der Bestandskunden, zurückzuführen. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 stiegen die Preise für Festnetz und Internet um 2,4 % an. Im Bereich des Mobilfunks gingen die Preise hingegen um 0,2 % gegenüber dem 2. Quartal 2020 zurück.

In den Wirtschaftszweigen der IT-Dienstleistungen stiegen die Preise gegenüber dem 2. Quartal 2020 um 0,1 bis 0,6 % lediglich geringfügig.

Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen: +2,3 % gegenüber dem 2. Quartal 2020

Mit einem Anstieg von 5,1 % lagen die Preise des Wirtschaftszweigs Rechtsberatung am deutlichsten über denen des 2. Quartals 2020. Ausschlaggebend waren hierfür die Gebührenanpassungen im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) und dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) zum 1. Januar 2021. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 veränderten sich die Preise mit einem Anstieg von 0,1 % jedoch kaum.

Der Preisanstieg um 4,7 % im Wirtschaftszweig Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, Buchführung gegenüber dem 2. Quartal 2020 ist auf die Anpassung der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) zum 1. Juli 2020 zurückzuführen. Gegenüber dem 1. Quartal 2021 stiegen die Preise hier mit 0,3 % ebenfalls nur gering.

Im Wirtschaftszweig Architektur- und Ingenieurbüros und im Wirtschaftszweig technische, physikalische und chemische Untersuchungen stiegen die Preise um 2,0 % bzw. 1,9 % gegenüber dem 2. Quartal 2020 moderat. Im Bereich der technischen, physikalischen und chemischen Untersuchungen war vor allem die Gebührenerhöhung für die Kraftfahrzeuguntersuchungen zu Beginn des Jahres und im 2. Quartal 2021 (+0,9 % gegenüber dem 1. Quartal 2021) preistreibend.

Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen: +2,8 % im Vergleich zum 2. Quartal 2020

Den höchsten Preisanstieg gegenüber dem 2. Quartal 2020 innerhalb dieses Wirtschaftsabschnitts verzeichnete der Wirtschaftszweig Vermittlung von Arbeitskräften mit 5,8 %, der vor allem auf den Indexrückgang im Vorjahresquartal zurückzuführen ist (Basiseffekt). Die Preisbeobachtung bezieht sich auf Provisionen und die Entwicklung von Löhnen und Gehältern, die für die Vermittlung von Arbeitskräften gezahlt werden. Diese Preise sind im 2. Quartal 2020 in Folge der Corona-Pandemie aufgrund von Kurzarbeit und Geschäftsschließungen eingebrochen.

Preiserhöhungen in den Wirtschaftszweigen Reinigung von Gebäuden, Straßen und Verkehrsmitteln (+3,0 %), Überlassung von Arbeitskräften (+2,5 %) sowie Wach- und Sicherheitsdienste (+1,8 %) gegenüber dem Vorjahresquartal ergaben sich unter anderem aus Änderungen in den Tarifverträgen in diesen Branchen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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