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BMW begräbt Zukunft des Wasserstoffantriebs

Archivmeldung vom 07.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wasserstoffantrieb fällt Einsparungen zum Opfer. Bild: bmw.de
Wasserstoffantrieb fällt Einsparungen zum Opfer. Bild: bmw.de

Der im Bereich der Erforschung des Wasserstoffantriebs führende deutsche Automobilriese BMW setzt Feldversuche mit Luxuslimousinen nicht wie ursprünglich geplant fort. Wie der Konzern bekannt gab, werde es vorerst keine neue Wasserstoff-Testflotte geben.

Branchenkenner führen die Entscheidung der Münchner vor allem darauf zurück, dass derzeit zwar der Druck zu umweltfreundlichen Antrieben fernab des Verbrennungsmotors steigt, die Weiterentwicklung der Konzepte aber immer höhere Investitionen verschlingt. Diese stellen gerade in der krisenbedingten Absatzkrise bei sinkenden Margen eine schwere Belastung dar.

Elektro versus Wasserstoff

"Die Entscheidung BMWs, die Erforschung des Wasserstoffantriebs zumindest vorzeitig auf Eis zu legen, wird eine Signalwirkung auch für andere Automobilhersteller haben. In Zukunft wird sich die Industrie wohl oder übel zwischen Elektro- oder Wasserstoffantriebskonzepten entscheiden müssen", verdeutlicht Stefan Reindl, stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, gegenüber pressetext. Dem Insider nach ist die Weiterentwicklung beider konkurrierender Technologien auf dem gleichen Niveau in Zukunft nicht möglich.

Wie das Handelsblatt heute, Montag, unter Berufung auf BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger schreibt, droht die E-Mobilität der H-Mobilität zunehmend den Rang abzulaufen. Als einer der ersten deutschen Produzenten hatte sich Volkswagen sowohl gegen die Verbrennung von Wasserstoff als auch gegen die Brennstoffzellentechnik entschieden. Als Grund hatte der Konzern auf den ungeeigneten Großeinsatz verwiesen. "Obwohl Daimler ungeachtet der Skepsis an der Brennstoffzellentechnik festhält, hapert es beim Aufbau des Tankstellennetzes. Zudem ist die Herstellung und Speicherung energieaufwendig und teuer", verdeutlicht Reindl.

Daimler als Fels in der Brandung

Um den Wasserbrennstoffzellenmotor markt- sowie konkurrenzfähig zu machen, hat Daimler erst unlängst Kooperationen geschlossen. Dazu zählt unter anderem der führende Wasserstoff-Lieferant Linde. Zusammen haben die beiden Großkonzerne mit den Mineralölgiganten Royal Dutch Shell, Total und OMV sowie den Energieversorgern Vattenfall und EnBW eine Absichtserklärung für den Bau eines flächendeckenden Tankstellennetzes unterschrieben. Die Stuttgarter streben an, eine Kleinserie von B-Klasse-Modellen zu produzieren und spätestens ab 2015 als Großserie auf den Markt zu bringen. Hauptproblem bleibt der Anschaffungspreis.

Statt den Wasserstoffantrieb zu perfektionieren, will BMW zukünftig noch energieeffizientere Antriebe entwickeln. Insider führen die Einschnitte aber auch auf die Absatzmisere und damit verbundene konzernweite Einsparpläne zurück. BMW hat sich zum Ziel gesetzt, von 2007 bis 2012 sechs Mrd. Euro einzusparen. 2008 sank das Entwicklungsbudget um 8,9 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro, die Forschungs- und Entwicklungsquote ging von 6,5 auf 5,4 Prozent zurück. Für die gesamte Automobilbranche ist Experten nach aber auch der von der EU festgelegte Durchschnittsausstoß ab 2015 für Neuwagen mit 130 Gramm eine große Herausforderung.

Quelle: pressetext.deutschland (Florian Fügemann)

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