Schulcloud Logineo: 200-Millionen-Projekt in NRW vor dem Aus
Die zentrale digitale Schulplattform in Nordrhein-Westfalen steht vor dem Scheitern. Die Telekom-Tochter T-Systems hat Verträge zu Übernahme, Reparatur und Betrieb von Logineo NRW gekündigt, berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf entsprechende Unterlagen.
Das Projekt war 2015 gestartet, das Land hat dafür 200 Millionen
Euro bereitgestellt. Zu der Schulcloud gehören die E-Mail-Adressen und
Kalender für Lehrer, die über Logineo auch Unterrichtsmaterialien
bereitstellen können. Ein Messenger und Videokonferenzsystem sind auch
Teil der Plattform, die jedoch seit ihrem Start wegen diverser Mängel in
der Kritik steht.
2023 hatte die Telekom den Zuschlag für den
Betrieb der Cloud bekommen, sollte Probleme beheben und Teilkomponenten
zusammenführen. Doch das ist bis heute nicht gelungen, unter anderem
weil Teile der Dokumentation der Programmierung nicht mehr vorliegen.
Derzeit läuft Logineo NRW beim Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein
(KRZN).
"Die Landesregierung bekommt die Digitalisierung der
Schulen einfach nicht in den Griff", sagte SPD-Fraktionschef Jochen Ott.
"Wenn ein Player wie T-Systems die Migration der Logineo-Plattformen
nicht mehr garantieren kann, dann stellt sich automatisch die Frage nach
dem Warum", kritisierte er die zuständige Bildungsministerin Dorothee
Feller (CDU).
Quelle: dts Nachrichtenagentur