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IG-Metall-Chef Berthold Huber: "Unter vier Prozent würde ich es sowieso nicht machen"

Archivmeldung vom 30.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

IG-Metall-Chef Berthold Huber hat die Metallarbeitgeber scharf angegriffen und ihnen eine "heftige Auseinandersetzung" angekündigt.

Gesamtmetall betreibe "aus billigen tarifpolitischen Erwägungen heraus Angstmache" und drücke sich bisher vor einem Angebot, um die Wirtschaftskrise für sich auszunutzen. "Da spielen wir nicht mit", sagte Huber im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Donnerstagausgabe). Diese Strategie führe eine Eskalation herbei. "Weil keine weiteren Verzögerungen stattfinden dürfen, werden wir das relativ schnell zuspitzen", sagte er. Am 10. November werde der Vorstand der IG Metall die Lage bewerten und über die Einleitung einer Urabstimmung entscheiden.

Vor der dritten Verhandlungsrunde der baden-württembergischen Tarifparteien am Donnerstag in Fellbach kritisierte Huber: "Ich habe den Eindruck, dass die Arbeitgeber den sogenannten Metallgipfel wollten, weil sie sich intern nicht auf ein Angebot einigen konnten - sie wollten dem Angebot aus dem Weg gehen, für das sie sich schon schämen, bevor es auf dem Tisch liegt." Huber machte deutlich, dass er trotz Finanz- und Wirtschaftskrise in jedem Fall eine Lohnerhöhung mit einer Vier vor dem Komma anstrebt. "Darunter würde ich es sowieso nicht machen", sagte er. Er finde es "zum Kotzen, dass nicht nur die Steuerzahler, sondern auch noch die Beschäftigten über Lohnverzicht für den Casino-Kapitalismus geradestehen sollen", betonte der IG-Metall-Vorsitzende. "Nachdem Milliarden verzockt worden sind und nachdem der Staat für diese Geschichten mit 500 Milliarden Euro bürgt und direkte Finanzhilfen fließen, fragen sich unsere Leute zurecht: Sind wir jetzt die letzten Idioten?"

Die Gewerkschaft sei verpflichtet, mehr für den Aufbau eines soliden Binnenmarktes zu tun. "Eine gute Lohnerhöhung ist ein großes Nachfrageförderungsprogramm", sagte Huber. Man könne eine Krise nicht durch Lohnsenkung und Verzicht bekämpfen, "sonst endet das in einer Konsumverweigerung". Sollte es infolge der Krise weitere Produktionskürzungen mit Kurzarbeit und Stellenabbau geben, sei die IG Metall "immer gesprächsbereit, wenn es darum geht, Probleme zu lösen". Er sei aber nicht bereit, zu reagieren, "wenn diejenigen, die an dieser Geldgier partizipiert haben, heute sagen: Ihr müsst mit der Lohnforderung runter", sagte Huber der "Stuttgarter Zeitung".

Quelle: Stuttgarter Zeitung

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