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ADAC-Reformer Markl soll verlängern

Archivmeldung vom 03.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
ADAC
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ADAC-Präsident August Markl (67) erwägt, sich 2017 entgegen seiner ursprünglichen Absicht zur Wiederwahl zu stellen. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner neuen Ausgabe, die Freitag erscheint.

Unterstützung erfährt Markl von Prominenten, die den Reformprozess des ADAC als Beiräte begleitet haben. "Ich fände es richtig und gut, sollte August Markl erneut kandidieren", sagte Unternehmer Jürgen Heraeus (79). Edda Müller (73), Vorsitzende von Transparency Deutschland, warnte davor, "mitten in der Reform das Zugpferd auszuwechseln".

Am 7. Mai steht die neue Struktur des Clubs auf der Hauptversammlung in Lübeck zur Abstimmung. Die Reformer um Markl planen eine Dreiteilung der Organisation in Verein, gemeinnützige Stiftung und europäische Aktiengesellschaft SE. Ziel ist eine klare Trennung zwischen Vereinsleben und Kommerz. Nur wenn dieser Umbau gelingt, kann der ADAC weiterhin die Vorteile des Vereinsstatus beanspruchen.

Die früheren Präsidenten Peter Meyer (66) und Otto Flimm (86) hingegen halten die Trennung zwischen Ehrenamt und Erwerb für falsch. Markls Vorgänger Meyer hat ein Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei CMS Hasche Sigle eingeholt, wonach die ADAC-Führung das Votum der Hauptversammlung einzuholen hat. Flimm beruft sich auf ein BGH-Urteil von 1982, das dem Verein einen eingeschränkten Geschäftsbetrieb erlaubt. Doch das damalige Urteil entspreche nach Meinung vieler Fachleute nicht mehr der Wirklichkeit einer Wirtschaftsmacht, die zuletzt für den Konzernbereich einen Jahresüberschuss von über 100 Millionen Euro bekannt gab.

Die neue Abstimmung sei erforderlich, um ein "klubpolitisches Votum" einzuholen, sagte Markl im Gespräch mit BILANZ. In Lübeck geht es um alles oder nichts: "Einen Plan B", betont Markl immer wieder, "gibt es nicht". Edda Müller findet es "merkwürdig", dass Meyer auf der Hauptversammlung im Sommer 2015 "allen Reformvorhaben zugestimmt hat, gegen die er sich jetzt wendet". Und der frühere Beirats-Chef Heraeus bezweifelt, dass "Herr Flimm" versteht, "dass sich die Welt und unsere Gesellschaft grundlegend verändert haben". Meyer wäre "gut beraten, kein Öl ins Feuer zu gießen".

Meyer war im Februar 2014 als ADAC-Präsident zurückgetreten. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte aufgedeckt, dass Deutschlands größter Verein, der aktuell mehr als 19 Millionen Mitglieder hat, die Öffentlichkeit hintergangen und die Zahlen einer Umfrage der Vereinszeitschrift "Motorwelt" über die Beliebtheit von Autos manipuliert hatte. Meyer steht aber weiter dem Regionalklub Nordrhein mit mehr als 2,6 Millionen Mitgliedern vor und schickt damit die größte Delegation zur Hauptversammlung.

Quelle: BILANZ (ots)

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