Wasserstoff: Salzgitter will Planungssicherheit für Stahlbranche
Archivmeldung vom 14.01.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
        
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Nachdem Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) den Umstieg auf grünen Stahl infrage gestellt hat, warnt der Chef des Stahlkonzerns Salzgitter, Gunnar Groebler, vor massiven Problemen für die Stahlindustrie, sollte die nächste Bundesregierung den eingeleiteten Umstieg auf Wasserstoff in der deutschen Stahlbranche wieder kippen. "Es ist wichtig, dass es nach dem 23. Februar 2025 klare Verhältnisse und eine stabile Regierung in Berlin gibt", sagte Gunnar Groebler dem Wirtschaftsmagazin "Capital" am Dienstag.
"Gerade jetzt, in der Zeit des strukturellen Wandels, in der viele 
Unternehmen Milliarden in ihre Transformation stecken, müssen sie fest 
darauf bauen können, die erforderliche Stabilität und Sicherheit von der
 Politik zu erhalten", sagte er. "Wir brauchen langfristige und 
beständige Lösungen und das über die Parteigrenzen und 
Legislaturperioden hinweg."
Salzgitter investiert mehr als zwei 
Milliarden Euro in den Umstieg auf eine umweltfreundlichere 
Stahlproduktion mithilfe von Wasserstoff, fast eine Milliarden Euro gibt
 der Staat dazu. 2026 soll die Produktion von grünem Stahl nach 
bisherigen Plänen starten.
CDU-Chef Merz zweifelt an den Plänen 
für einen raschen Umbau der Stahlindustrie auf eine klimafreundliche 
Wasserstoffwirtschaft. "Ich glaube nicht, dass ein schneller Wechsel zu 
Wasserstoff erfolgreich sein wird", sagte Merz laut "Capital" am Montag 
in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz der Christlich-Demokratischen 
Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA). "Wo soll der Wasserstoff denn 
herkommen?"
Salzgitter-Chef Groebler bekräftigte, dass die 
zugesagten Förderungen beibehalten werden müssten. "Rechts- und 
Planungssicherheit sind unabdingbar." Man habe einen ersten 
Transformationsvertrag mit dem Bund geschlossen. "Wir leisten das von 
uns vertraglich Zugesagte und setzen darauf, dass auch die Politik ihren
 Teil verlässlich einhält. Ein Umkehren auf dem politischen 
Transformationspfad würde uns und andere Unternehmen, die bereits in 
ihre Transformation investieren, in große Schwierigkeiten bringen mit 
der Gefahr von 'Stranded assets'."
Quelle: dts Nachrichtenagentur

        
        
        
      
      