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Ex-BP-Chef: Wintershall-Dea-Fusion kein Widerspruch zum Klimaschutz

Archivmeldung vom 15.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erdöl-Fackel: mit Biomasse weniger abhängig.
Erdöl-Fackel: mit Biomasse weniger abhängig.

Bild: pixelio.de/Sommaruga Fabio

Die Fusion der deutschen Energieunternehmen Wintershall und DEA Deutsche Erdoel AG zum größten unabhängigen Öl- und Gasförderer Europas steht nach Auffassung des früheren BP-Chefs Lord Browne nicht im Widerspruch zu den Zielen des Klimaschutzes. "Wintershall Dea ist weniger ein Öl- und Gasunternehmen als vielmehr ein Gas- und Ölunternehmen, da 70 Prozent der Produktion Erdgas sein wird", sagte der heutige Chef des DEA-Eigners L1 Energy, Lord Browne of Madingley, der "Welt am Sonntag".

Das CO2-arme Erdgas werde in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Rolle dabei spielen, klimaschädlichere Brennstoffe wie etwa Kohle zu ersetzen. Es könne zwar sein, dass fossiles Erdgas "in fünfzig Jahren zu einem Teil des Problems werden wird - für die nächsten Jahrzehnte ist Erdgas im Klimaschutz aber Teil der Lösung", so Browne. Damit sei das Unternehmen mit den Zielen des Klimaschutzes kompatibel. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hatte zu Wochenbeginn einen Bericht veröffentlicht, demzufolge die weltweiten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 in etwa halbiert werden müssten, um eine Klimaerwärmung auf über 1,5 Grad Celsius in diesem Jahrhundert zu verhindern. Umweltorganisationen hatten daraus auch den schnellen Ausstieg aus der Nutzung von Öl und Gas abgeleitet.

"Wir werden Öl noch für einige Zeit brauchen. Die freien Förderkapazitäten sind zu gering, wie man an den steigenden Preisen ablesen kann", so Browne. Mit dem weltweit steigenden Bevölkerungswachstum und Wohlstand wachse auch die Nachfrage nach Energie in einem Maße, die sich aus fossil-freien Quellen vorerst noch nicht befriedigen lasse. Vor diesem Hintergrund sei die neue "Wintershall DEA" auch keine "defensive Allianz", so Browne: "Ganz im Gegenteil: Das kombinierte Unternehmen wird seine Förderung von heute rund 575.000 Barrel Öl-Äquivalente auf 800.000 Barrel Anfang der 2020er Jahre ausbauen."

Lord Browne ist seit 2015 Executive Chairman der Investmentgesellschaft L1 Energy, einer Tochter der Finanzholding LetterOne des russischen Oligarchen Mikhail Fridman. Diese hatte die DEA 2013 für 5,1 Milliarden Euro vom Energiekonzern RWE übernommen. Durch den Ende September vereinbarten Zusammenschluss mit der DEA rücke die BASF-Tochter Wintershall in eine neue Größenordnung vor. "Deutschland wird mit Wintershall Dea zum ersten Mal Sitz eines großen Öl- und Gasförderers mit wirklich weltweiten Aktivitäten sein", so Browne. Es werde der größte unabhängige Öl- und Gasförderer in Europa, größer als Österreichs OMV und Spaniens Repsol, vergleichbar eher mit einer US-amerikanischen Anadarko oder Apache Corporation, so Browne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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