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Reichtumsbericht fest: Anteil der Einkommensreichen bleibt stabil

Archivmeldung vom 07.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der Anteil der Menschen, die auf Grund ihres Einkommens als reich gelten, ist in Deutschland in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Dies geht aus der ersten Fassung des neuen Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung hervor, über den die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Danach liegt der Anteil derjenigen, deren Einkünfte allein aus Vermögen die Schwelle von 5.000 Euro im Jahr überschreitet, seit 1995 "recht stabil bei gut sieben Prozent".

Menschen, die aus Westdeutschland kommen, mietfrei wohnen oder eine Immobilie haben, gehörten überdurchschnittlich oft zu dieser Gruppe der Vermögenden. In dem Bericht mit dem Titel "Lebenslagen in Deutschland", den das Bundesarbeitsministerium zum fünften Mal vorgelegt und nun an andere Ressorts zur weiteren Abstimmung weitergeleitet hat, wird diesmal der Reichtum in Deutschland näher beleuchtet. Erstmals wurden dafür auch 130 Hochvermögende mit einem frei verfügbaren Geldvermögen von mindestens einer Million Euro befragt.

75 Prozent der Befragten waren männlich und mindestens 50 Jahre alt, schreibt die SZ. Mehr als die Hälfte verfügt über einen akademischen Abschluss. In der Bevölkerung liegt diese Quote bei 16 Prozent. "Auffallend ist auch, dass fast ein Fünftel der Hochvermögenden als höchsten beruflichen Abschluss einen Meister-, Techniker- oder gleichwertigen beruflichen Abschluss haben", schreiben die Autoren des Berichts. 42 Prozent gaben an, Unternehmer zu sein. Das Gesamtvermögen dieser Haushalte belief sich im Durchschnitt auf 5,3 Millionen Euro.

Vier von fünf haben von Erbschaften oder Schenkungen profitiert, mit einer Gesamtsumme von im Durchschnitt drei Millionen Euro. Bei dem Forschungsprojekt der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wurden die 130 Vermögenden auch gefragt, ob sie bereit wären, mehr Steuern zu zahlen. 99 Prozent erklärten, sie würden bereits genug für Staat und Gesellschaft zahlen.

Zwei Drittel teilten mit, sie würden lieber spenden als höhere Steuern zu zahlen. Tatsächlich haben sie nach eigenen Angaben im Durchschnitt jedoch nur 5.000 Euro im Jahr gespendet. In der Bericht wird dazu angemerkt: Dieser Betrag sei zwar deutlich höher als beim Durchschnitt der Bevölkerung, der bei 147 Euro liegt. "Eine ausgesprochene Spendenkultur lässt sich aber nicht erkennen." Dem Bericht zufolge haben 2,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ein individuelles Vermögen von mehr als 500.000 Euro. Die Zahl bezieht sich allerdings auf 2012, aktuellere Statistiken liegen nicht vor.

Die Anzahl der Steuerpflichtigen, die mit dem Höchstsatz von 45 Prozent besteuert werden und somit die Reichensteuer bezahlen, wird mit mehr als 70.000 angegeben. Ihr Anteil an allein Steuerpflichtigen liegt bei 0,26 Prozent. Diese Spitzenverdiener zahlten aber fast ein Achtel des gesamten Einkommensteuer und trügen damit "im Verhältnis zu ihrer Anzahl und ihren Einkünften stark überdurchschnittlich zum Steueraufkommen bei", heißt es in dem mehr als 600 Seiten starken Bericht.

Die Anzahl der Steuerpflichtigen, die dem Finanzamt Einkünfte von mehr als einer Million Euro angeben, hat sich stark erhöht. 2011 traf dies auf mehr als 16.000 Steuerzahler zu. 2002 waren es gut 9000. Noch offen ist, welche politischen Schlussfolgerungen die Bundesregierung aus dem Bericht zieht, der 2017 fertiggestellt und im Frühjahr vom Kabinett beschlossen werden soll.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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