EnBW zweifelt an Netzausbauplänen der Bundesregierung
EnBW-Vorstandschef Georg Stamatelopoulos zweifelt an den Plänen der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Die frühere Eon-Managerin will 40 neue Gaskraftwerke bis 2030 bauen lassen, um die Stromversorgung im Zuge der Transformation stabil zu halten.
"Die Pläne der neuen Bundesregierung erscheinen extrem ambitioniert",
sagte Stamatelopoulos der "Süddeutschen Zeitung". Am Donnerstag und
Freitag treffen der EnBW-Chef und andere Vertreter der Energiebranche
auf dem BDEW-Kongress in Berlin auf die neue Wirtschaftsministerin.
"Die
Energiewende gibt es auch günstiger", sagte Stamatelopoulos und
verweist auf eine von der EnBW in Auftrag gegebene Studie des Thinktanks
Aurora Energy Research, laut der der Umbau der Energieinfrastruktur bis
zu 700 Millionen Euro weniger kosten könnte, als die Bundesnetzagentur
annimmt. Das liege unter anderem daran, dass der Stromverbrauch nicht so
stark steige wie angenommen. Die Netze müssten ausgebaut werden, aber
nicht so stark wie gedacht. "Die Gefahr ist, dass wir eine Infrastruktur
aufbauen, die nicht genutzt wird", sagte Stamatelopoulos.
Der
EnBW-Chef äußerte sich auch zum Umbau des Konzerns: Die EnBW hat im
vergangenen Jahr 3.000 neue Mitarbeiter angestellt. "Wir wollen die
Babyboomer, die jetzt in Rente gehen, ersetzen und circa 1.500 Stellen
aufstocken", sagte der EnBW-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur