Dax lässt deutlich nach - Anleger warten auf Klarheit
Am Dienstag hat der Dax deutlich nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.435 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Start ist der Dax weitgehend konstant im Minus geblieben.
"Die geopolitische Gemengelage sorgt für eine klare erkennbare
Kaufzurückhaltung", kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. "Da sich
die pessimistischen Marktteilnehmer bereits vor Wochen zurückgezogen
haben und nun auch die proaktiven Käufer an die Seitenlinien treten,
nimmt zum einen das Handelsvolumen ab und die wenigen Gewinnmitnahmen
drücken auf den Gesamtmarkt."
Die derzeitige abwartende Haltung
dürfe allerdings nicht mit Panik oder einem Paradigmenwechsel
verwechselt werden. "Viel mehr wollen die Marktteilnehmer mehr Fakten
und Klarheit haben", sagte Lipkow. "Die Lage im Nahen Osten hat sehr
viel negatives Potential auch auf die globale Konjunktur abfärben zu
können. Die Nervosität zeigt sich bei den Ölpreisen. Da hilft es auch
nicht viel, dass sich der ZEW-Index leicht erholt hat und die
Finanzprofis wieder etwas optimistischer sind", erklärte er. "Wir haben
mit dem Konflikt im Iran einen Game-Changer und das kann sehr schnell zu
höherer Volatilität führen."
Unterdessen stieg der Gaspreis:
Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Juli kostete 39 Euro und
damit vier Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen
Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis stieg für seine
Verhältnisse stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am
Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 75,29 US-Dollar, das
waren 2,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die
europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag schwächer:
Ein Euro kostete 1,1534 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für
0,8670 Euro zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur