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Händler erhöhen schon jetzt die Preise

Archivmeldung vom 14.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Händler erhöhen schon vor der im Januar 2007 geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer die Preise bestimmter Waren und Dienstleistungen. Das ergaben Recherchen des MDR-Magazins "Umschau".

So können die bis dahin angehobenen Preise dann zum Jahreswechsel werbewirksam "gesenkt" werden: Der Kunde soll so den Eindruck gewinnen, dass die Produkte trotz Anstiegs der Verbrauchsteuer von 16 auf 19 Prozent nicht oder nur wenig teurer werden.

Die Umschau-Redaktion beobachtet seit einigen Monaten Preise für rund 50 Produkte in 12 Filialen großer Ketten (Drogerie, Bau- und Elektrofachmarkt sowie Lebensmitteldiscounter) und bei Dienstleistern (Friseur, Reinigung, Gaststätte): In diesem Zeitraum stieg etwa der Preis eines Kühl-Gefrierschrankes um fast 3 und der Preis für Heimwerker-Füllspachtel um 5 Prozent. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Wirtschaftsinformationsdienstes "Preiszeiger" stellte die Umschau auch im Bereich der Drogerie-Produkte zahlreiche Preisveränderungen fest: Im Juni diesen Jahres sind bei den großen Drogerieketten über 4.100 Artikel teurer geworden (im Durchschnitt um 13 Prozent), während nur etwa 1.300 Artikel billiger wurden (im Durchschnitt 16 Prozent).

Zwar werfe man den Herstellern und Händlern nicht in jedem Fall Kundentäuschung vor, so Umschau-Redaktionsleiter Achim Schöbel: "Aber in zahlreichen Fällen gibt es keine anderen, nachvollziehbaren Gründe für eine Verteuerung wie etwa gestiegene Rohstoff- oder Produktionskosten. Hier liegt der Verdacht sehr nahe, dass die Preise künstlich in die Höhe gehen, um den Verbrauchern später publicity-wirksam vorzugaukeln, durch ein angebliches ´Senken´ des eigentlichen Produktpreises werde die Erhöhung der Mehrwertsteuer ausgeglichen."

Einen Beleg dafür fand die Umschau in einer Mitgliederzeitschrift einer großen Industrie- und Handelskammer, in der eine bekannte Unternehmensberatung zu vorzeitiger "Preisanpassung" rät: "Warten Sie nicht bis 2007. Setzen Sie Ihre neue Preis-Strategie so schnell wie möglich um - idealerweise dann, wenn die Öffentlichkeit mit anderen Dingen beschäftigt und die Aufmerksamkeit eher gering ist. Im Januar 2007 stellen Sie dann Ihre Preis-Konstanz heraus."

Die Umschau will diese "Preis-Strategien" der Händler und Hersteller entlarven und startet deshalb den "Preiswächter" im Internet: Die Zuschauer können auf der Internetseite des MDR-Magazins (www.mdr-umschau.de) ab sofort Preisveränderungen melden. Nötig sind nur einige wenige Angaben wie alter und neuer Preis sowie Belege wie Kassenzettel oder Quittungen.

Quelle: Pressemitteilung MDR-Magazin Umschau

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