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Innovationsmotor in Deutschland springt nicht an

Archivmeldung vom 23.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Stifterverband stellt neueste Daten zu Forschung und Entwicklung (FuE) in der deutschen Wirtschaft vor:

- 2004 sinkende FuE-Gesamtaufwendungen
- Große Abhängigkeit vom Kraftfahrzeugbau
- Staatsanteil an der FuE-Finanzierung sinkt seit 1995
- Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP auf 2,48 Prozent gesunken
- Deutschland international nur auf Platz 7
- Ausländische Unternehmen wenden 12,2 Mrd.

Der Forschungsstandort Deutschland entwickelt sich kaum weiter. Dies ist das Ergebnis der neuesten Erhebung des Stifterverbandes zu Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft. Danach wendete der Wirtschaftssektor im Jahr 2004 insgesamt 46,3 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) auf. Das waren 0,5 Prozent oder 221 Millionen Euro weniger als 2003. Erst für 2005 (47,3 Mrd. Euro) und 2006 (48 Mrd. Euro) planten bzw. planen die Unternehmen wieder größere Aufwendungen für FuE.

Der Vizepräsident des Stifterverbandes, Jürgen Hambrecht (BASF), der die Zahlen am Donnerstag in Essen vorstellte, sagte dazu: "Innovationen sind der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. Was wir heute nicht in FuE investieren, können wir morgen nicht in Form von Innovation ernten." Hinzu kommt: Der FuE-Standort Deutschland steht und fällt mit der Entwicklung im Kraftfahrzeugbau, der gut ein Drittel der FuE-Aufwendungen bestreitet. 2004 investierte dieser Wirtschaftszweig nach zuvor deutlichen Steigerungsraten 3,6 Prozent weniger in FuE.

Der Anteil der Bruttoinlandsaufwendungen für FuE am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von 2,52 Prozent (2003) wieder auf 2,48 Prozent im Jahr 2004. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur auf Platz sieben. "Vom viel beschworenen 'Lissabon'-Ziel, drei Prozent des BIP für FuE einzusetzen, haben wir uns in Deutschland wieder weiter entfernt", betonte Hambrecht. Grund dafür ist - neben den stagnierenden FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft -, dass der Staat sich immer weiter aus der Forschungsfinanzierung zurückzieht. Sein Anteil lag 2004 nur noch bei 30 Prozent. 1995 waren es noch rund 38 Prozent gewesen.

In Bezug auf die Globalisierung von Forschung und Entwicklung profitiert Deutschland zunehmend vom FuE-Engagement ausländischer Unternehmen. Nach den Daten des Stifterverbandes werden hier zu Lande inzwischen 25 Prozent der FuE-Aktivitäten in Töchtern ausländischer Unternehmen durchgeführt; insgesamt sind dies 12,2 Milliarden Euro. Hingegen sind die FuE-Ausgaben deutscher Unternehmen im Ausland 2003 mit insgesamt 10,9 Milliarden Euro nicht mehr gestiegen.

"Der allenthalben vorgebrachten Klage, der Innovationsstandort Deutschland würde durch FuE-Verlagerung ins Ausland zunehmend erodieren, kann der Stifterverband aufgrund dieser Zahlen nicht folgen", betonte dessen Generalsekretär Andreas Schlüter.

Quelle: Pressemitteilung Stifterverband

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