Autoindustrie: US-Zölle kosteten im April halbe Milliarde Euro
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, geht von einer Einigung zwischen deutschen Herstellern und den USA hinsichtlich der von den USA verhängten Zölle aus. "Ich bin mir sicher: Es wird einen Deal mit den USA geben", sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wann er komme und wie genau er aussehen werde, sei derzeit aber noch nicht absehbar.
Müller nannte zudem eine Summe, mit der die deutschen Autobauer und
-zulieferer derzeit im Handel mit den USA belastet würden. "Wir haben
einmal grob überschlagen, dass den deutschen Herstellern im
Exportgeschäft aus Deutschland mit den USA im Monat April Zusatzkosten
in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro entstanden sein dürften",
erklärte sie.
Im Mai seien dann noch Zölle auf Autoteile
hinzugekommen. Seit dem 3. April erheben die USA zusätzliche Zölle von
25 Prozent auf die Einfuhr von Kraftfahrzeugen, die nicht in den USA
hergestellt wurden. US-Präsident Donald Trump begründete die Maßnahme
damit, dass die USA durch Handelsungleichgewichte benachteiligt würden.
Die
VDA-Präsidentin verwies in dem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der
deutschen Autoindustrie für die US-Wirtschaft: "Unsere Autobauer und
Zulieferer beschäftigen etwa 140.000 Menschen in den USA, haben dort
2024 allein über 840.000 Autos produziert, etwa die Hälfte davon werden
exportiert", sagte Müller. Das seien Zahlen, die für die Amerikaner und
deren Wohlstand bedeutend seien.
Müller zufolge sei die
derzeitige Situation rund um die US-Zölle auch Mahnung für Brüssel und
Berlin, den europäischen und deutschen Standort zu stärken. Es sei
wichtig zu verstehen, dass Trump sein Land mit dieser Zollpolitik
reindustrialisieren wolle. "Das sollte Brüssel übrigens umso mehr dazu
bewegen, alles zu tun, was den Standort Europa international
wettbewerbsfähig und für Unternehmen und deren Produktionen attraktiv
macht", erklärte die VDA-Präsidentin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur