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Studie: Chinas Staatsunternehmen investieren verstärkt in Deutschland

Archivmeldung vom 01.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von China
Flagge von China

Der Anteil von Staatsunternehmen unter den chinesischen Investoren in Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die das "Handelsblatt" berichtet. Der Studie zufolge gingen in den zehn Jahren zwischen 2003 und 2013 lediglich zehn Übernahmen chinesischer Investoren in Deutschland auf Unternehmen zurück, die der chinesischen Regierung direkt unterstellt waren. Allein in den zwei Jahren zwischen 2014 und 2016 seien es ebenfalls zehn gewesen, heißt es in der Studie.

"Die Aktivitäten chinesischer Staatsunternehmen haben sich also zuletzt noch deutlich intensiviert", sagte Cora Jungbluth, Autorin der Studie, der Zeitung. Insgesamt sind die chinesischen Direktinvestitionen in Deutschland nach Angaben Jungbluths in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, zuletzt sogar besonders stark. Einen kleinen Rückschlag habe es lediglich 2015 gegeben.

Doch für diese Entwicklung hat Jungbluth eine Erklärung: "Es fällt auf, dass es in dieser Zeit gleichzeitig einen starken Anstieg von Investitionen aus China in Offshore-Zentren wie den Cayman Islands und Hong-Kong gab. Das weckt den Verdacht, dass viele chinesische Unternehmen von diesen Offshore-Zentren aus agieren und von offiziellen Statistiken gar nicht als chinesische Unternehmen erfasst werden", sagte Jungbluth. Man müsse daher davon ausgehen, dass offizielle Statistiken möglicherweise nicht immer die ganze Wahrheit abdeckten.

Jungbluth hat Verständnis dafür, dass die Bundesregierung die Entwicklung nicht weiter tatenlos mit ansehen will. "Die Bundesregierung steht vor einer großen Herausforderung. Sie muss einen Ausverkauf deutscher Interessen verhindern, darf aber zugleich keine Spirale des Protektionismus in Gang setzen." Eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen sei zwar sinnvoll, sie müsse aber auf Augenhöhe stattfinden.

"Deutsche Unternehmen werden in China oft diskriminiert, umgekehrt haben Chinesen hierzulande fast freie Bahn",! sagte J ungbluth. Von Reziprozität könne daher mit Blick auf Direktinvestitionen nicht die Rede sein. "Auch 15 Jahre nach Chinas WTO-Beitritt 2001 ist in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen noch immer kein Level Playing Field in Aussicht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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