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Hess-Natur-Mitbieter Paragon Partners eng mit Carlyle verbunden

Archivmeldung vom 11.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Verkäufer von Hess Natur - die Primondo Specialty Group (PSG) - davor gewarnt, die Chance zu verspielen, das Ökotextilunternehmen zu einem Beispiel demokratischer Unternehmensgestaltung werden zu lassen. "Wir fordern die PSG auf, der Genossenschaft hnGeno den Zuschlag zu geben", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Die Genossenschaft bietet dem sozialen und ökologischen Vorreiter-Unternehmen ein vorbildliches demokratisches Unternehmensmodell."

Vollkommen inakzeptabel wäre laut Attac dagegen der Verkauf von Hess Natur an den Private-Equity-Fonds Paragon Partners aus München, der einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom Donnerstag zufolge ebenfalls zu den Bietern gehört. Recherchen der Globalisierungskritiker haben ergeben, dass Paragon Partners eng mit dem rüstungsaffinen Private-Equity-Fonds Carlyle verbunden ist, der Hess Natur ursprünglich übernehmen wollte. Wie der Homepage von Paragon Partners zu entnehmen ist, beriet Mitinhaber Krischan von Moeller vor der Gründung von Paragon Partners in 2004 Carlyle bei so genannten Buyout-Transaktionen im Medienbereich. Auch nach der Gründung von Paragon Partners blieb die enge Beziehung zu Carlyle: So arbeiteten AlpInvest und Paragon Partners im Dezember 2005 eng zusammen bei einem 100-Millionen-Euro-Deal, der Paragon Partners zu drei Unternehmen verhalf. Alpinvest ist eine Tochter von Carlyle.

"Wir befürchten, dass Paragon Partners nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu Carlyle wäre", warnte Jutta Sundermann. "Ein Verkauf an Paragon Partners würde sicher bei vielen Menschen den Verdacht eines abgekarteten Spiels aufkommen lassen." Denn auch die Verbindungen zwischen der für den Verkauf von Hess Natur zuständigen PSG und Carlyle sind mittlerweile eng: Bereits Ende November 2010 verkaufte die PSG sechs Spezial-Versandhäuser an den US-Finanzinvestor. PSG-Geschäftsführer Matthias Siekmann ist nun zugleich Geschäftsführer der Firma Puccini, in der die von Carlyle gekauften Spezialversender gebündelt sind.

Proteste von Attac-Aktiven und der Hess-Natur-Belegschaft sowie Boykottandrohungen von mehr als 10.000 Kundinnen und Kunden verhinderten im Winter, dass Hess Natur wie befürchtet von Carlyle übernommen wurde. Der Private-Equity-Fonds nahm nach außen von seinem Kaufinteresse Abstand und beteiligt sich auch nicht am aktuellen Bieterverfahren. Um eine konkrete Alternative zu einem Verkauf des Ökounternehmens an einen Finanzinvestor zu schaffen, gründeten Kunden und Mitarbeiter von Hess Natur gemeinsam mit Aktiven von Attac, dem Netzwerk Solidarische Ökonomie und der Kampagne für Saubere Kleidung im März die Genossenschaft hnGeno. 

Quelle: Attac Deutschland

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