Post-Vorständin Hagleitner verteidigt Stellenstreichungen
Die für das Post- und Paketgeschäft in Deutschland zuständige Vorständin bei Deutsche Post DHL, Nikola Hagleitner, hat den Stellenabbau des Unternehmens hierzulande verteidigt. Man habe keine andere Wahl gehabt, sagte Hagleitner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Das Postgesetz verlangt von uns, dass wir den Universaldienst effizient
erbringen. Und wenn wir nicht eine Milliarde Euro pro Jahr erlösen,
können wir unsere Infrastruktur nicht modernisieren. Die Zeiten haben
sich verändert, wir müssen Ressourcen konsequent steuern", so die
Vorständin. Im Gegensatz zum produzierenden Gewerbe könne man nicht auf
Vorrat produzieren. "Wir beschäftigen keine Leute auf Verdacht",
erklärte die Österreicherin weiter.
Deutsche Post DHL hatte im
Frühjahr - nur zwei Tage nach einem Tarifabschluss mit der Gewerkschaft
Verdi - erklärt, bis Jahresende 8.000 Jobs im Brief- und Paketgeschäft
in Deutschland streichen zu wollen. Hagleitner bestritt einen möglichen
Zusammenhang zwischen Tarifeinigung und dem Stellenabbau. "Wir bauen ja
kein Personal ab, um der Gewerkschaft eins auszuwischen. Im Gegenteil.
Wir haben eine gute Sozialpartnerschaft und legen Wert auf belastbaren
Dialog mit unserem Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi", sagte sie.
Der
Abbau von Personal sei unternehmerische Maßnahme gewesen, die sich an
den Realitäten orientiere, so die Vorständin. Sie verwies auf weniger
Briefe, höhere Kosten und einen großen Investitionsdruck. "Im Postgesetz
steht, dass wir einen angemessenen Gewinnzuschlag erwirtschaften
müssen, um in eine nachhaltige Postinfrastruktur zu investieren. Kurz:
Die Modernisierung der Post ist gesellschaftlich und politisch
gewünscht", sagte Hagleitner. Das Geld wäre nicht da, wenn der Konzern
auf der Personalseite nicht eingespart hätte, erklärte sie.
Hagleitner
sprach trotzdem von einer anhaltenden Attraktivität der Post als
Arbeitgeber: "Im August haben wir mehrere Tausend Beschäftigte
eingestellt. Wir hatten über 100.000 Bewerbungen. Das zeigt, dass wir
als Arbeitgeber sehr attraktiv sind. Für das traditionell starke
Vorweihnachtsgeschäft werden wir rund 10.000 Zusteller einstellen",
sagte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur