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Gazprom auch von Finanzkrise betroffen

Archivmeldung vom 23.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Auch vor dem weltgrößten Gasproduzenten macht die aktuelle Finanzkrise nicht Halt. Demnach gab "Gazprom" nun bekannt, dass wohl möglich Schulden in Milliardenhöhe nicht zurückbezahlt werden können.

Der Aktienkurs von Gazprom verlor an der Moskauer Börse trotz eines Rekordgewinns 10,6 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. "Es herrschte immer die Meinung vor, dass Gazprom finanziell unverwundbar sei, gestützt von den hervorragenden Gewinnprognosen", sagte Artjom Kontschin, Analyst bei der Unicredit Bank in Moskau. "Sie werden ihre Finanzen in Zukunft besser als früher managen müssen."

Investitionen fraglich 
Ob Gazprom tatsächlich in diesem Jahr wie geplant 30 Milliarden Dollar in neue Projekte investiert, gilt angesichts der möglichen Finanzierungsschwierigkeiten als offen. Der Konzern kündigte an, die Investitionen auf den Prüfstand zu stellen. Davon könnten wiederum ausländische Partner wie die BASF-Tochter Wintershall oder auch E.On Ruhrgas profitieren, die an Gasfeldern des Staatskonzerns beteiligt sind und nach weiteren Investitionen Ausschau halten. 

Geschäfte laufen prima 
Dabei laufen die Geschäfte von Gazprom noch prächtig. So konnte der Konzern den Nettogewinn im ersten Quartal des gerade erst begonnenen Geschäftsjahres um 30 Prozent auf 273 Milliarden Rubel (7,9 Milliarden Euro) steigern. Gazprom profitierte von einem Anstieg des Ölpreises im ersten Halbjahr auf fast 150 Dollar je Fass, der auch den Gaspreis klettern lässt, obwohl die Kosten für die Förderung nicht im gleichen Maße zulegen.

Beschränkungen im Inland 
Für Gazproms Gewinnentwicklung spielt das Ausland die größte Rolle, denn im Heimatmarkt Russland kann der Energiekonzern die Preise aus politischen Gründen nicht so drastisch erhöhen wie in Europa und nimmt zum Teil sogar Verluste in Kauf. In Westeuropa hingegen steigerte Gazprom den durchschnittlichen Verkaufspreis in den vergangenen drei Monaten um 28 Prozent auf fast 346 Dollar pro 1000 Kubikmeter Erdgas.

Fällt der Gaspreis endlich? 
Zuletzt hatte Gazprom für 2008 einen Anstieg des Gaspreises auf 400 Dollar pro 1000 Kubikmeter prognostiziert. Da sich der Ölpreis seit seinem Hoch in etwa halbiert hat, müsste allerdings auch der Gaspreis mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa sechs Monaten zurückgehen, heißt es in der Branche. Versorger in Deutschland hatten zuletzt wegen der gestiegenen Einkaufskosten kräftig an der Preisschraube gedreht. Gazprom deckt etwa ein Viertel des europäischen Verbrauchs ab.

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