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Opelaner sind zu Zugeständnissen bereit

Archivmeldung vom 20.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Atempause für Opel: Laut Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat der schwer angeschlagene US-Autobauer General Motors derzeit keine Pläne zur Schließung von Opel-Werken in Deutschland. Die Opelaner sind zu Opfern bereit.

«Es gibt definitiv keine Entscheidung», sagte Rüttgers heute und sorgte damit für zumindest kurzzeitiges Aufatmen.

Die Arbeitnehmervertreter bei Opel sind unterdessen bereit, zu weitreichenden Kostensenkungen beizutragen. Das schließe auch Verhandlungen über die mögliche Einführung der Vier-Tage-Woche ein, sagte Konzernbetriebsratschef Klaus Franz der Bild-Zeitung. «Eine Werkschließung kostet 400 bis 500 Millionen Euro. Es ist besser, die Fertigung zu flexibilisieren», erklärte er.

Der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel, zeigte sich zuversichtlich, dass der Standort überleben werde: «Bochum wird nicht geschlossen», sagte Einenkel. Dennoch könnten «schmerzhafte Situationen» eintreten. Einenkel erinnerte daran, dass GM außerhalb der USA insgesamt 27.000 Stellen streichen will: «Wir brauchen Informationen darüber, inwieweit die deutschen Werke betroffen sind.»

Der thüringische Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) warnte trotz der Aussagen von Rüttgers vor übergroßem Optimismus mit Blick auf die Zukunft von Opel. «Wenn GM sagt, wir erhalten alle Standorte, dann ist uns natürlich nicht gedient, wenn 50 Prozent der Beschäftigten entlassen werden müssen», sagte Reinholz heute im Bayerischen Rundfunk.

Der vom Zahlungsunfähigkeit bedrohte Konzern will weltweit 47.000 Arbeitsplätze abbauen, davon 27.000 außerhalb der USA. Nach dem von GM am Dienstag vorgelegten Rettungsplan sollen die europäischen Tochtergesellschaften Opel, Saab und Vauxhall Kosten von insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar (952,5 Millionen Euro) einsparen. Erst 2004 hatte GM bei Opel ein Sparpaket im Volumen von rund 500 Millionen Euro durchgesetzt. Dies hatte damals zum Abbau von 9.500 Stellen geführt.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) äußerte sich unterdessen zurückhaltend über einen möglichen Einstieg des Staates beim Autobauer Opel. Gesucht werde nach Lösungen, «die den sofortigen Staatseintritt als solches nicht zwingend geboten erscheinen lassen», sagte Guttenberg heute Abend laut einem Vorabbericht in der ZDF-Sendung Maybrit Illner.

Dagegen sprach sich IG-Metall-Chef Berthold Huber klar für eine Staatsbeteiligung aus. «Wenn es nicht anders geht, wird sich der Staat jenseits seiner ordnungspolitischen Vorstellungen engagieren müssen», sagte Huber im Deutschlandradio. Hier stehe die Existenz von mehr als 25.000 Familien auf dem Spiel. Die IG Metall sei auf der Ebene der Tarifvereinbarungen zu Zugeständnissen bereit.

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