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Eon streicht bis zu 6.000 Stellen in Deutschland

Archivmeldung vom 26.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sitz der E.ON AG in Düsseldorf. Bild: E.ON AG
Sitz der E.ON AG in Düsseldorf. Bild: E.ON AG

Der Energiekonzern Eon hat angekündigt bis zu 6.000 Stellen in Deutschland abzubauen, darunter knapp jede zweite Stelle in der Konzernzentrale. Von den rund 850 Arbeitsplätzen in Düsseldorf sollen etwa 400 übrig bleiben, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag. Der Konzern wolle mit dem Umbau dem Atomausstieg trotzen und profitabel bleiben.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat daraufhin massive Proteste angekündigt. Ab kommenden Donnerstag soll es eine bundesweite Aktionen mit Protesten, Kundgebungen und außerordentlichen Betriebsversammlungen geben.

Weltweit will Eon rund 11.000 der insgesamt 85.000 Stellen abbauen, da dem Unternehmen wegen des Atomausstieges Milliardengewinne entgingen.

E.ON garantiert Standorte Düsseldorf und Essen

Während die E.ON-Mitarbeiter in München und Hannover um eine Schließung ihrer Standorte fürchten, garantiert der Konzern nun die Standorte Düsseldorf und Essen. "Die Leitung des Konzerns bleibt in Düsseldorf", sagte E.ON-Vorstand Bernhard Reutersberg der "Rheinischen Post". Auch Essen, wo E.ON Ruhrgas sitzt, wird nicht verlassen: "E.ON bleibt im Großraum Düsseldorf, dazu zählt auch Essen", sagte Reutersberg weiter. In Kürze wolle der Konzern aber Näheres zur Zusammenlegung des Gashandelsgeschäftes sagen.

E.ON will auf allen Ebenen außer dem Vorstand Arbeitsplätze streichen. "Der Abbau betrifft alle Bereiche und alle Hierarchie-Stufen", sagte Reutersberg. E.ON leiste sich im Vergleich zu anderen Konzernen unter anderem eine zu große Zentrale. Nicht verkleinert werden soll dagegen der Vorstand: "Es bleibt bei sechs Vorständen, das ist für einen Konzern unserer Größe im internationalen Vergleich eher unterdurchschnittlich." Auf der Kippe steht dagegen die Kunst-Förderung. "Wir haben Verträge (zur Förderung des Düsseldorfer Museums Kunstpalast) bis 2013, das respektieren wir. Danach werden wir überlegen, ob wir an der Förderung festhalten werden", sagte Reutersberg weiter. Reutersberg leitet den Konzernumbau, bei dem bis zu 11.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Für den morgigen Donnerstag hat die Gewerkschaft Verdi zu einer Kundgebung am Standort München aufgerufen.

Eon bietet für portugiesischen Versorger EDP

Eon hat nach Informationen des "Handelsblatts" ein milliardenschweres Angebot für eine Beteiligung am größten portugiesischen Energiekonzern Energias de Portugal (EDP) abgegeben. Eon habe fristgerecht eine erste Offerte für die 21,5 Prozent abgegeben, die der portugiesische Staat verkaufen will, hieß es in Konzernkreisen. EDP wird an der Börse mit 8,5 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot dürfte deshalb inklusive strategischem Aufschlag bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen.

Ein Eon-Sprecher wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. Teyssen soll aber auch schon bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, einem Portugiesen, vorgefühlt haben. Portugal muss sich von der Beteiligung im Rahmen seines von der Europäischen Union verordneten Sparprogrammes trennen. In diesen Tagen müssen die Interessenten zunächst unverbindliche Offerten abgeben, die Regierung wird dann eine Vorauswahl treffen und verbindliche Offerten einfordern. Bis Ende des Jahres könnte eine Entscheidung fallen.

Eon-Chef Teyssen will die portugiesische Regierung mit einer umfassenden Partnerschaft mit EDP überzeugen. Die Mehrheit übernehmen will er nicht, aber insbesondere im Bereich erneuerbare Energien kooperieren. Gemeinsam würden die beiden Konzerne hier den zweitgrößten Anbieter der Welt schaffen. Reizvoll für Teyssen ist aber auch das umfangreiche Engagement der Portugiesen in Brasilien. Brasilien gehört zu den Auslandsmärkten, die Teyssen nach langen Sondierungen als Zukunftsmärkte ausgemacht hat, um Eon nach dem Atomausstieg in Deutschland neue Perspektiven zu eröffnen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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