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DIW kritisiert Energiekonzerne: Strompreise hätten sinken müssen

Archivmeldung vom 03.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: R.B. / pixelio.de
Bild: R.B. / pixelio.de

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Energiekonzerne wegen zu hoher Strompreise in Deutschland kritisiert. "Die Energiekonzerne hätten die Strompreise für die Verbraucher eigentlich senken müssen", sagte die Energie-Expertin des Instituts, Claudia Kemfert, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

Die Preise an der Strombörse und die Emissionshandelspreise seien seit 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken, so Kemfert. Sie bestätigte damit ein Gutachten im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Demnach konnten sich die Energiekonzerne seit 2008 deutlich günstiger Strom beschaffen als in den Jahren davor. "Das Bundeskartellamt sollte die Strompreisentwicklung seit 2008 untersuchen", forderte Kemfert. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Konzerne ihre marktbeherrschenden Stellungen ausnutzten, "müsste das Kartellamt eingreifen".

Stromkonzerne kassieren eine Milliarde Euro zuviel ab

Die Stromkonzerne kassieren in diesem Jahr offenbar eine Milliarde Euro zuviel bei ihren Kunden ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, über die die "Saarbrücker Zeitung" berichtet.

Demnach seien die Preise an der Leipziger Strombörse seit 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken. Auf entsprechende Strompreissenkungen würden die Endverbraucher aber vergeblich warten, heißt es in der Analyse. Durchschnittlich 0,8 Cent pro Kilowattstunde an geringeren Beschaffungskosten hätten die Konzerne nicht an ihre Kunden weitergegeben. Bei einem gesamten Absatz in Deutschland von rund 131 Milliarden Kilowattstunden ergebe sich daraus "eine Summe von einer Milliarde Euro", die den Verbrauchern vorenthalten würde. Zugleich seien Preiserhöhungen "nicht gerechtfertig" gewesen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, forderte die Energiekonzerne auf, die Kunden endlich von den stark gefallenen Einkaufspreisen an der Strombörse profitieren zu lassen. Offenbar sei bisher die Wechselbereitschaft der Verbraucher noch nicht groß genug, "sonst würde die Weitergabe von Preissenkungen besser funktionieren", sagte Höhn der Zeitung. Die energiewirtschaftliche Sprecherin der Grünen, Ingrid Nestle, betonte, "die steigenden Strompreise sind ein Symptom des nicht funktionierenden Wettbewerbs" auf dem deutschen Markt.

Quelle: Rheinische Post / Saarbrücker Zeitung

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