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Hedge-Fonds-Manager John Taylor: Merkels Finanzpolitik ist naiv

Archivmeldung vom 21.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

John Taylor, Manager des größten Devisen-Hedge-Fonds der Welt, FX Concepts in New York, hält die Finanzpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel für naiv, da ihr das Verständnis für die Bedeutung der Märkte fehle. "Den Markt kann man nicht fesseln", kritisierte der Experte die Politik der Bundesregierung im Gespräch mit dem Anlegermagazin 'Börse Online'.

Nichtsdestotrotz beeindruckt ihn Merkels Wille zur Umsetzung einer europäischen Fiskalunion und somit zur finanzpolitischen Machtverlagerung nach Brüssel. "Das wäre der Geburtsstunde der USA gleichzusetzen", so Taylor weiter.

Mit Blick auf die weltweiten Aktienmärkte und die Euro-Krise geht Taylor davon aus, dass sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte noch deutlich verschärfen wird. Im Gespräch mit 'Börse Online' sagte er: "Zwischen Juli und September wird es fürchterlich, sowohl an den Aktienmärkten wie für den Euro." Taylor prognostiziert, dass der Euro in diesem Zeitraum möglicherweise bis auf ein Verhältnis von eins zu eins zum US-Dollar fallen, hingegen der chinesische Yen stark an Wert zulegen könnte. Zudem sei möglich, dass die Zinsen für US-Staatsanleihen bis Jahresende auf ein Prozent fallen, wodurch sich die Rezession zusätzlich verschärfen würde.

Zum Jahresende rechnet Taylor zwar mit einer nachlassenden Rezession und prognositiziert für 2013 wieder steigende Aktienkurse und einen fallenden Dollar. Allerdings sieht der Finanzmarkt-Experte darin nur die Ruhe vor dem Sturm. "2014 und 2015 wird man einen deutlichen Anstieg der Inflation spüren, und dann kommt die Stunde der Wahrheit. Alle bis auf die Reichen werden darunter extrem leiden", so Taylor gegenüber 'Börse Online'.

Für die turbulenten Kursbewegungen auf den weltweiten Finanz- und Aktienmärkten hat auch John Taylor keine logische Erklärung mehr. Eine wesentliche Ursache dafür sieht er in den sich häufig ändernden politischen Spielregeln und im wechselhaften Vorgehen vieler Regierungen. "Sie greifen so stark in die Märkte ein, dass analytische Systeme nicht mehr funktionieren", kritisierte der Fonds-Manager im Gespräch mit 'Börse Online'. "Die meisten wussten, dass der Euro eine Missgeburt ist, aber sie haben ihn trotzdem durchgezogen. Alle Ökonomen hatten vor ihm gewarnt." Darüber hinaus übe die Europäische Zentralbank (EZB) im Vergleich zu den nationalen Zentralbanken nur einen geringen Einfluss auf die Währungspolitik in der Euro-Zone aus: "Im Vergleich zu Jean-Claude Trichet ist Draghi fantastisch, aber als Chef der EZB kontrolliert er nicht sehr viel", stellte Taylor fest.

Quelle: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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